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Graduate Course
WiSe 17/18: Tod in Serie: The SOPRANOS und SIX FEET UNDER
Hans Richard Brittnacher, Elisabeth Paefgen
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Die Entwicklung von ausgreifend langen Fernseherzählungen, die sie sich seit dem Ende der 1990er Jahre abgezeichnet und die in der Gegenwart neue fernsehunabhängige Experimente gestartet hat, beschäftigt zunehmend auch philologische Disziplinen, da diese Formate mit literaturbekannten Techniken arbeiten: Narrative Komplexität, ambivalente Figurengestaltung und epische Erzählbögen sind inzwischen selbstverständliche Bestandteile geworden, auch von solchen Serien, die ein (Massen)Publikum anziehen. Die schon immer attestierte Verwandtschaft von schriftlichem und filmischem Erzählen hat mit diesen innovativen Erzählformen eine Dimension erreicht, die neue Herausforderungen für die Philologie schafft und die bisher erst in Ansätzen Gegenstand der Forschung geworden ist. In diesen gerade erst begonnenen Diskurs will sich das Seminar mit der genaueren Untersuchung von zwei exemplarisch gewählten Serien einschalten, und zwar mit David Chases THE SOPRANOS (1999-2007) und Alan Balls SIX FEET UNDER (2001-2005). Im Vergleich dieser beiden sehr unterschiedlichen Serien sollen Momente wie Figuren- und Raumgestaltungen, narrative Strategien aber auch serienspezifische Charakteristika wie Inszenierungen von Anfängen und Enden bzw. die Frage nach Wiederholung und Variation untersucht werden. Auch das Thema Tod, das in beiden Serien eine Rolle spielt, aber auf denkbar unterschiedliche Weise verhandelt wird, soll Gegenstand der Seminararbeit sein. –Ideal wäre, wenn die Serien zu Beginn des Semesters bekannt wären und von Beginn an Grundlagen der Diskussionen sein könnten.
Literatur:
Dietrich Diederichsen: The Sopranos. Zürich 2012.
Stefanie Dieckmann: Six Feet Under. Zürich 2014.
Hans Richard Brittnacher: Glanz und Elend der Mafia: THE SOPRANOS als Sittengemälde aus New Jersey.
Claudia Lillge: Jenseits des Serienprinzips: SIX FEET UNDER.
Beide in: Claudia Lillige u.a. (Hg.), Die neue amerikanische Fernsehserie. Von TWIN PEAKS bis MAD MEN. Paderborn 2014, S. 19-82.
Jason Mittell: Compex TV. The Poetics of Contemporary Television Storytelling. New York 2015.
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