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WiSe 17/18: Alternative Welten – Die chinesische Science-Fiction-Literatur von der späten Qing-Zeit bis in die Gegenwart

Frederike Schneider-Vielsäcker

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In ihrer über 100-jährigen Geschichte ist die SF-Literatur stets Ausdruck der Erwartungen, Träume und jüngst auch Ängste chinesischer Denker. Anfänglich noch durch Übersetzungen westlicher SF-Klassiker inspiriert (Jules Verne, H. G. Wells), entwickelte sich der Zukunftsroman über die Kinder- und Jugendliteratur hin zu einem eigenständigen Genre, das sich in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren etablierte. Seit der späten Qing-Zeit bis in die Gegenwart können die SF-Werke als Spiegel sozialer sowie politischer Probleme angesehen werden und sind daher von großer Relevanz für die wissenschaftliche Analyse: Es sind utopische Geschichten von einer Reise zum Mond im Heißluftballon; von einem selbstsüchtigen und Rauschmittel konsumierenden Katzenvolk, das auf dem Mars lebt und schlussendlich von seinem Nachbarn überrollt wird; von einem geglückten Versuch einer Kopftransplantation bei einem Hund und der daraus resultierenden Operation eines Mädchens; aber auch dystopische Erzählungen von Hackern, die Mao Zedong in der virtuellen Realität klonen; von einem mächtigen China, das die Konföderation der europäischen, asiatischen und afrikanischen Staaten anführt; von einer immer glücklichen chinesischen Bevölkerung, die in Happy-Villages wohnt und bei Want Want Longjingtee-Latte schlürft. Zum Seminar: In den intensiven Sitzungen sollen die Studierenden tief in den Diskurs eintauchen und unterschiedliche Werke der chinesischen SF (in englischer und soweit vorhanden deutscher Übersetzung) größtenteils selbst bearbeiten. Das Seminar basiert auf aktiver Mitarbeit. Der genaue Ablauf wird in der 1. Sitzung erläutert und die Aufgaben verteilt, daher sollten alle Teilnehmer/innen unbedingt anwesend sein. close