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WiSe 17/18: Einführung in die Religionswissenschaft

Susanne Gödde

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Religion ist ein zunehmend brisantes und unüberschaubarer werdendes Thema in unserer Gesellschaft geworden, die Welt hat sich in den letzten 17 Jahren in dieser Hinsicht radikal verändert. Aufgabe einer historisch-philologisch und kulturwissenschaftlich arbeitenden Religionswissenschaft muß es sein, religiöse Phänomene – Ideologien, Dogmen, Bilder – in ihrer Verwobenheit mit gesellschaftlichen, politischen und sozialen Lebensbereichen, aber auch in ihrer historischen Verortung und Diskursivierung in unterschiedlichen Epochen zu verstehen. Dazu ist auch eine Metareflexion über das, was Religionswissenschaft ist und was sie kann, sowie darüber, wo sie herkommt, unerläßlich. Die Einführung in das Fach ist keine Einführung in die großen Religionen. Vielmehr befassen wir uns mit der Geschichte des Fachs, seinen Methoden und zentralen Begriffen. Vorgestellt wird etwa anhand kurzer Textbeispiele die Religionssoziologie, die danach fragt, wie religiöse Kräfte Gruppen oder Massen bewegen können, ja wie Gesellschaften auch außerhalb religiöser Institutionen von religiösen Phänomenen durchdrungen sind. Des weiteren werden wir über das Verhältnis von Religion und Ökonomie nachdenken, also darüber, wie rationale, ja profit-orientierte Mechanismen den Umgang mit göttlichen Mächten steuern. Schließlich ergibt sich mancher Zündstoff, wenn Religion zum Thema von Philosophen wird. Was genau bedeutet Religionsphilosophie: verhält sie sich immer kritisch gegenüber der Religion oder gibt es auch eine philosophische Rechtfertigung des Irrationalen? Auch die (aktuell kaum noch praktizierte) Religionsphänomenologie, die nach dem Wesen von Religion fragt, sowie die Religionsästhetik, die sich mit der sinnlichen Wahrnehmung von Religion, mit der religiösen Kraft von Bildern und Symbolen, befaßt, werden behandelt. Neben diesen Subdisziplinen sollen Zugänge zu wichtigen Konzepten erarbeitet werden, in denen sich Religion artikuliert, wie z.B. dem Heiligen, dem Mythos, dem Kult oder historisch unterschiedlichen Gottesbildern. Insgesamt soll die Teilnahme an dieser Einführung auch dazu befähigen, im weiteren Studium neue Themen mit einem methodischen Instrumentarium und den entsprechenden Hilfsmitteln eigenständig zu erschließen. close