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WiSe 17/18: Priester, Propheten, Schamanen und andere religiöse Amtsträger

Hartmut Zinser

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Fast alle Religionen haben bestimmte Personen dafür vorgesehen, die religiösen Kulte, Lehren und weitere Aufgaben zu besorgen. Diese Personen werden in der wissenschaftlichen Literatur und in der Alltagssprache meist mit dem aus dem Christentum stammenden Begriff Priester bezeichnet. Nun unterscheiden sich Aufgaben, Vollmachten, Stellung usw. dieser Amtsträger der verschiedenen Religionen erheblich. Im katholischen Christentum hat der Priester z.B. die Qualifikation, Sünden zu vergeben und in der Messe die Wandlung zu vollziehen, im Protestantismus und im sunnitischen Islam werden solche Aufgaben den Amtsträgern zumindest nach der Lehre abgesprochen. In manchen Religionen können Opfer nur von den damit betrauten Priestern gültig ausgeführt werden. Die Unterschiede resultieren aus unterschiedlichen Bedürfnissen, historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und sind abhängig von der Konzeption Gottes oder der Götter wie der Riten. Auch sind die Wege, wie man Priester und Priesterin werden kann, unterschiedlich und sind abhängig von den jeweils zu erfüllenden Aufgaben. Von einem Opferpriester werden andere Qualifikationen erwartet als von einem Prediger. Der Begriff des Priester ist mithin ein theoretisches Problem der Religionswissenschaft. Im Seminar werden Beispiele für die wichtigsten Formen von Priestern und ihre Konzeptionalisierung in den Religionen als auch die Frage eines zureichenden Begriffs des Priesters zum Gegenstand gemacht. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Hartmut Zinser