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Seminar
WiSe 17/18: Neuro-Cinema und ‚Neurofilmologie‘
Thomas Morsch
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Die Neurowissenschaft ist «in», innerhalb wie außerhalb der Universität. Sie hat in den vergangenen Jahren in einer Reihe von Wissensgebieten und Disziplinen enormen Einfluss erlangt und hat durch populärwissenschaftliche Veröffentlichungen auch jenseits des akademischen Diskurses als Erklärungsmodell menschlichen Verhaltens, mentaler Prozesse und psychischer Befindlichkeiten Fuß gefasst. Ihr Erfolg im wissenschaftlichen Kontext schlägt sich in Wortschöpfungen wie Neuroästhetik, Neuropolitik und Neuroökonomie nieder, die bereits andeuten, welche paradigmatische Kraft der Neurowissenschaft derzeit zukommt. Diese Konjunktur der Neurowissenschaft wird gleichwohl auch kritisch gesehen (vgl. etwa Markus Gabriel: Ich ist nicht Gehirn, 2015 und Felix Hasler: Neuromythologie, 2013). In dem Seminar soll die Rolle der Neuropsychologie für die Filmwissenschaft in zumindest zwei Hinsichten diskutiert werden: zum einen geht es um die filmische Darstellung und Verkörperung neuronaler Prozesse («Neuro-Cinema»), zum anderen um die Erklärungskraft neurowissenschaftlicher Modelle für die Wahrnehmung und Erfahrung von Filmen durch die Zuschauer im Rahmen einer «Neurofilmologie», die eine Synthese der Modelle des Zuschauers-als-Gehirn und des Zuschauers-als-Körper anstrebt: der Zuschauer-als-Organismus. close
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