In unserem heutigen Alltag ist Beratung allgegenwärtig. Angesichts der wachsenden Komplexität und steigenden Abstraktion moderner Gesellschaften scheint die Bewältigung des Alltags an Selbstverständlichkeit zu verlieren und in nahezu allen Bereichen des Alltags wird Beratung als Orientierungshilfe für anstehende Entscheidungen angeboten und nachgefragt. Dabei kann beobachtet werden, dass besonders die Pädagogik sich zunehmend zu einer „beratenden“ Profession entwickelt und von Fachkräften in pädagogischen Handlungsfeldern ein hohes Maß an Kommunikations- und Gesprächsführungskompetenz erwartet wird. Ziel des Seminars ist es, die Studierenden auf ein gelingendes Beratungshandeln vorzubereiten. Dazu werden wir uns zunächst mit der Struktur und Eigenlogik dieser spezifischen Kommunikationsform und kommunikationstheoretischen Grundlagen auseinandersetzen. Anschließend werden wir verschiedene Beratungskonzepte diskutieren, wie etwa die klientenzentrierte (Rogers), lösungsorientierte (de Shazer) oder systemische Beratung (Schlippe) und grundlegende Fertigkeiten der Beratung einüben. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Haltung und die Rolle der/des Berater*in selbst gelegt und die Notwendigkeit und Möglichkeiten der Selbstfürsorge und Burn-out-Prävention ausgelotet. Thematisch werden die Fälle im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung verortet sein, jedoch weisen die grundlegenden Prinzipien über dieses spezifische Handlungsfeld hinaus und lassen sich auch auf andere pädagogische Kontexte übertragen. Input-Referate der Studierenden, Diskussionen und praktische Übungen sollen den Ablauf des Seminars abwechslungsreich gestalten. Dazu sind sowohl die Bereitschaft zur Lektüre tiefergehender Literatur als auch zu Selbstreflexion und praktischer Beteiligung wichtige Voraussetzungen. Schließen