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WiSe 18/19: Der Hitler-Stalin-Pakt 1939 und seine Folgen.

Daniel Koerfer

Hinweise für Studierende

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Kommentar

Der Nichtangriffs-Pakt zwischen Hitler und Stalin vom 23.August 1939 war für alle politisch Interessierten ein doppelter Schock. Ein Arrangement zwischen den zwei antagonistischen Diktaturen hatten viele bis dahin für gänzlich unmöglich gehalten. Zugleich war klar: Ein neuer Krieg stand jetzt unmittelbar bevor. Denn was sich Nichtangriffspakt nannte, war in Wirklichkeit ein Angriffspakt. Was das noch viel stärker verdeutlicht hätte, damals aber noch gänzlich unbekannt blieb, war das geheime Zusatzprotokoll, mit dem die Vertragspartner sich auf eine Aufteilung ihrer Interessenssphären in Osteuropa zum Nachteil einer ganzen Reihe souveräner Staaten - in erster Linie von Polen und Estland, Lettland, Litauen - verständigt hatten. Es tauchte erst nach dem Krieg auf, die sowjetische Führung bestritt seine Existenz jedoch bis in die Zeit ihres Untergangs hinein. Im Seminar wird es darum gehen, die Entstehungsgeschichte des Paktes, mithin die Vorkriegskonstellation in Europa auszuleuchten, die unmittelbaren Folgen der Vereinbarung in den 22 Monaten der erstaunlich reibungslosen deutsch-sowjetischen „Beutepartnerschaft“ in den „Bloodlands“ (Timothy Snyder) bis zum Sommer 1941 zu untersuchen, aber auch die Konsequenzen nach ihrem abrupten Ende zu erfassen und die merkwürdige Überlieferungsgeschichte des geheimen Zusatzprotokolls bis heute nachzuverfolgen. Schließen

Literaturhinweise

Gerhard Bisovsky (u.a.), Der Hitler-Stalin-Pakt – Voraussetzungen, Hintergründe, Auswirkungen, Wien 1990; Ingeborg Fleischhauer, Der Pakt. Hitler, Stalin und die Initiative der deutschen Diplomatie 1938/39, Berlin 1990; Hass, Gerhard: 23.August 1939. Der Hitler-Stalin-Pakt. Dokumentation, Berlin 1990; Daniel Koerfer, Diplomatenjagd, Potsdam 2013; ; Wolfgang Leonhard, Der Schock des Hitler-Stalin-Paktes, München 1989, Erwin Oberländer (Hg.), Hitler-Stalin-Pakt: Das Ende Ostmitteleuropas? Frankfurt/M. 1989. Schließen