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Seminar
WiSe 18/19: Märendichtung
Lorenz Becker
Kommentar
Die mittelalterliche Märendichtung vereint eine Sammlung kurzer Reimpaarerzählungen, die es trotz aller Bescheidenheit im Textumfang in jeglicher Hinsicht in sich haben. Als eine Gattung voller Paradoxien erzählt sie gleichsam von Königen wie von Bauern, hält Tugenden hoch und ist doch so derbe und sexuell freizügig, wie man es kaum vom Mittelalter erwarten würde. Sämtliche Normen, die Artusromane und Heldenepik so detailliert entwickeln und bewahren, werden in den Mären nicht selten zu einem Wegwerfartikel, der lediglich noch im Hintergrund dazu dient, abweichendes Handeln als ein solches zu kennzeichnen. Ehebruch ist in den Mären an der Tagesordnung ebenso wie lüsterne Pfaffen und brutale Gattinnen, die ihren Männern gerne einmal grundlos die Zähne ziehen oder sie ihrer Männlichkeit berauben. Im Seminar soll eine Reihe dieser Mären gelesen und diskutiert werden, immer auch im Rückgriff auf schon vorhandenes Wissen über andere Literatur sowie über den kulturhistorischen Kontext des Mittelalters. Begleitet wird das Seminar von einem Tutorium, das sich Gender- und Begehrensstrukturen in den Mären widmet. Schließen
Literaturhinweise
Als hauptsächliche Textgrundlage bitte anschaffen: Klaus Grubmüller (Hrsg.): Novellistik des Mittelalters, Berlin 2011.
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 16.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 23.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 30.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 06.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 13.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 20.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 27.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 04.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 11.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 18.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 08.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 15.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 22.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 29.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 05.02.2019 14:00 - 16:00
Di, 12.02.2019 14:00 - 16:00