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WiSe 18/19: Poetik und Ästhetik des Bastelns

Michael Bies

Kommentar

Das Basteln kann als eine zentrale Kulturtechnik von Moderne und Postmoderne gelten. Besonders seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird immer wieder auf das Basteln zurückgegriffen, um Prozesse der Herstellung von Individualität und Geschichte, von Kultur, Kunst und Wissen zu modellieren; um zu erklären, wie Innovationen in den Bereichen von Technik, Wissen und Kunst entstehen; und um zu beschreiben, was wir eigentlich tun, wenn wir etwas tun. Das Seminar will diese Kulturtechnik in ihren ästhetischen, epistemologischen und politischen Potenzialen in den Blick nehmen. Hierfür sollen theoretische Aneignungen des Bastelns betrachtet und historisch situiert werden, wie sie sich bei Claude Lévi-Strauss in der vielrezipierten Theorie der bricolage (1962), aber etwa auch bei Charles Jencks und Nathan Silver (1972) sowie Michel de Certeau (1980) finden; dabei werden auch jüngste Aktualisierungen dieser Theorien, zum Beispiel in den inzwischen vermehrt geführten Diskussionen um workarounds, berücksichtigt. Darüber hinaus sollen im Seminar künstlerische und vor allem literarische Auseinandersetzungen mit dem Basteln untersucht werden; hierfür werden Texte u.a. von W.G. Sebald und Thomas Meinecke, aber auch Marc Schweskas Bastlerroman Zur Letzten Instanz (2011) gelesen. Schließen

Literaturhinweise

Michel de Certeau: Kunst des Handelns [1980], übers. von Ronald Voullié, Berlin 1988. Charles Jencks, Nathan Silver: Adhocism. The Case for Improvisation [1972]. Expanded and updated edition, Cambridge, Mass./London 2013. Claude Lévi-Strauss: Das wilde Denken [1962], übers. von Hans Naumann, Frankfurt a.M. 1973. Marc Schweska: Zur Letzten Instanz. Roman, Frankfurt a.M. 2011. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 16:00 - 18:00 16 Termine

Mi, 17.10.2018 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Michael Bies