16407

WiSe 18/19: Der Zuschauer als Akteur: Performativität im Formalismus und in der russischen Avantgarde

Willi Reinecke

Hinweise für Studierende

TAG, ZEIT UND RAUM UNTER VORBEHALT: Bitte beachten Sie evtl. Änderungen bis zum Beginn des Anmeldezeitraum in Campus Management am 01.10.2018!

Kommentar

Das Seminar gibt eine Einführung in die Begriffe Performativität, Performanz und Theatralität anhand von ausgewählten Positionen in Kunst, Literatur und Theater der 1910er und 20er Jahre. Den sowohl künstlerischen als auch theoretischen Ansätzen ist gemeinsam, dass die Rolle der Rezipienten als eine aktive vorausgesetzt wird. Damit öffnet sich der Charakter des Kunstwerks und Fragen der Wirkung und Teilhabe am künstlerischen Prozess geraten in den Vordergrund. Eine extreme Form dieser Teilhabe fasst der Regisseur und Theoretiker Nikolaj Evreinov unter dem Begriff der teatral‘nost‘ (Theatralität). Nicht nur wird hier der Zuschauer zum Akteur, mit diesem weiten Verständnis des Theatralen stehen auch anthropologische Vorannahmen zur Disposition. Damit geht eine für die Avantgarde kennzeichnende Abkehr von der aristotelischen Auffassung über Konstruktion und der platonischen Mimesis einher. Performativität steht somit für eine Verschiebung von textlicher Autorität hin zu Effekten, vom Text zum Körper, vom passiven Zuschauen zum aktiven Gestalten von Bedeutung. Auch Textgattungen wie die Rezension oder das Essay werden wir berücksichtigen, um die kinetischen und gestischen Dimensionen der besonderen „Kunstgriffe“ der Kunst der Moderne zu beleuchten (u.a. Vygotskijs Rezensionen von Tanz, Šklovskis Aufsatz über den Zirkus). Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 10:00 - 12:00 16 Termine

Mi, 17.10.2018 10:00 - 12:00

Dozenten:
Willi Reinecke