16678
Übung
WiSe 18/19: Begegnungen mit den "Heiden"
Ralf Schlechtweg-Jahn
Kommentar
Jede Kultur schafft sich ihr eigenes Wissen vom Fremden, mit dessen Hilfe sie ihre eigenen Grenzen sowohl definieren wie auch problematisieren kann. Fremdheit ist daher keine Eigenschaft von Dingen oder Personen, sondern eine spezifische Form, die Welt zu ordnen und verfügbar zu machen. Um solche Verfahren zur Herstellung von Fremdheit -Entstehung, Funktionen, historische Dimension, Auswirkungen auf unser Denken - soll es in diesem Seminar am Beispiel des Umgangs mit dem Islam gehen.
Beim 'Rolandslied' handelt es sich um eine anonym überlieferte Kreuzzugsdichtung aus dem 12.Jh., die vom Märtyrertod Rolands, einem der 12 Fürsten Kaiser Karls, im Kampf gegen die Heiden erzählt. Der Text entwickelt dabei ein durchaus weltlich orientiertes, laientheologisches Bild vom Islam wie zugleich auch von einem christlichen Kriegergott, dem seine Vasallen mit dem Schwert dienen.
Der Kreuzzugsbericht des Wilhelm von Tyrus, Kanzler des Königreiches Jerusalem, ist hingegen eine Chronik, die aber deutlich nach den Ereignissen selbst geschrieben wurde. Die Perspektive auf die Kreuzzüge ist die politische eines christlichen Königreiches mit muslimischen Nachbarn und Untertanen, was einen ganz anderen Blick auf die Andersgläubigen bedingt.
Petrus Venerabilis, Abt von Cluny, ist in diesem Zusammenhang vor allem bekannt für die von ihm in Auftrag gegebene erste Koran-Übersetzung, die im Jahr 1143 abgeschlossen wurde. Seine Sicht auf den Islam ist also eine kirchentheologische, was uns im Vergleich einen recht umfassenden Blick auf diese frühen Umgangsweisen mit dem Islam ermöglicht. Schließen
Beim 'Rolandslied' handelt es sich um eine anonym überlieferte Kreuzzugsdichtung aus dem 12.Jh., die vom Märtyrertod Rolands, einem der 12 Fürsten Kaiser Karls, im Kampf gegen die Heiden erzählt. Der Text entwickelt dabei ein durchaus weltlich orientiertes, laientheologisches Bild vom Islam wie zugleich auch von einem christlichen Kriegergott, dem seine Vasallen mit dem Schwert dienen.
Der Kreuzzugsbericht des Wilhelm von Tyrus, Kanzler des Königreiches Jerusalem, ist hingegen eine Chronik, die aber deutlich nach den Ereignissen selbst geschrieben wurde. Die Perspektive auf die Kreuzzüge ist die politische eines christlichen Königreiches mit muslimischen Nachbarn und Untertanen, was einen ganz anderen Blick auf die Andersgläubigen bedingt.
Petrus Venerabilis, Abt von Cluny, ist in diesem Zusammenhang vor allem bekannt für die von ihm in Auftrag gegebene erste Koran-Übersetzung, die im Jahr 1143 abgeschlossen wurde. Seine Sicht auf den Islam ist also eine kirchentheologische, was uns im Vergleich einen recht umfassenden Blick auf diese frühen Umgangsweisen mit dem Islam ermöglicht. Schließen
Literaturhinweise
Petrus Venerabilis, Schriften zum Islam. Ediert, ins Deutsche übersetzt und kommentiert von Reinhhold Glei. Altenberge 1985 (Corpus Islamo-Christianum series latina 1)
Wilhelm v. Tyrus: Die Geschichte der Kreuzzüge und des Königreichs Jerusalem. Übers. v. Manfred Hiebl 2001. http://www.manfredhiebl.de/Wilhelm-von-Tyrus/wilhelm-von-tyrus.htm
Das Rolandslied des Pfaffen Konrad. Mittelhochdeutsch/ Neuhocheutsch. Hrsg., übersetzt und kommentiert von Dieter Kartschoke. Stuttgart1993 (= RUB 2745) Schließen
Wilhelm v. Tyrus: Die Geschichte der Kreuzzüge und des Königreichs Jerusalem. Übers. v. Manfred Hiebl 2001. http://www.manfredhiebl.de/Wilhelm-von-Tyrus/wilhelm-von-tyrus.htm
Das Rolandslied des Pfaffen Konrad. Mittelhochdeutsch/ Neuhocheutsch. Hrsg., übersetzt und kommentiert von Dieter Kartschoke. Stuttgart1993 (= RUB 2745) Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 16.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 23.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 30.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 06.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 13.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 20.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 27.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 04.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 11.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 18.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 08.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 15.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 22.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 29.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 05.02.2019 14:00 - 16:00
Di, 12.02.2019 14:00 - 16:00