17584
Übung
WiSe 18/19: collective composition
Peter Pleyer
Kommentar
Wie lässt sich das Verhältnis von Choreographie und Komposition beschreiben?
Nachdem ein Verständnis von Choreographie als bloßes Schritte setzen oder als „The Art of Making Dances“ (Humphrey) teilweise von den Verfahren der Judson Generation abgelöst wurde, haben sich zahlreiche tools und scoring practices ausdifferenziert, die zeitgenössische choreographische Praktiken ausmachen. Cage definiert das Verhältnis zwischen score und Interpretation über die Idee der Unbestimmtheit (indeterminacy), innerhalb derer die Interpreten zu Ko-Autor*innen werden. Doch nicht nur Tänzer*innen, sondern auch Dinge können als Akteure innerhab dieser Prozesse gelten. Im erweiterten Sinne lässt sich damit Choreographie oder Komposition übergreifend als dynamische Konstellation unterschiedlicher Materialien und Konzepte verstehen.
Wie wird es möglich das Verhältnis von Choreographie und Tanz jenseits der Hierarchien von Konzept und Ausführung zu denken, welcher Begriff von Praxis oder Technik ist dazu erforderlich? Welche Rolle spielt ein improvisatorisches Wissen im Hinblick auf Ansätze der „instant composition“? Wie werden Individuation und Relation innerhalb diesen Verfahren konzipiert?
Tools wie Lisa Nelsons Tuning Scores, Nina Martins Ensemble Thinking Scores oder Barbara Dilleys Contemplative Dance Practice erwirken eine spezifische Gestimmtheit, fokussieren die Bezogenheit der PerformerInnen aufeinander, ermöglichen es Komposition als kollektiven Prozess erfahrbar zu machen, wobei Material und Konzepte in der Gruppe getauscht und verhandelt werden. Mary Overlies Viewpoints analysieren die spezifischen Verhältnisse von Raum, Zeit, Gestalt, Bewegung, Emotion und Narration usw ... All diese Ansätze fragen nach den Konsequenzen, welche die verschiedenen Konzepte, Ideen, Praktiken für den Tanz bzw. für ein choreographisches Denken mit sich bringen.
Seminar und Übung, Theorie und Praxis ergänzen sich. Das Seminar fokussiert eine Auseinandersetzung mit aktuellen theoretischen Positionen aus philosophischer Ästhetik und Tanzwissenschaft; die Übung wird die praktische Arbeit mit verschiedenen Kompositionsverfahren, mit scores und tasks und deren improvisatorischer, kollektiver Umsetzung erproben.
Schließen
18 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 16.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 23.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 30.10.2018 14:00 - 16:00
Di, 06.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 13.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 20.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 27.11.2018 14:00 - 16:00
Di, 04.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 11.12.2018 14:00 - 16:00
Di, 08.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 15.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 22.01.2019 14:00 - 16:00
Di, 29.01.2019 14:00 - 16:00
Sa, 27.10.2018 11:00 - 16:00
Fr, 30.11.2018 11:00 - 16:00
Sa, 01.12.2018 11:00 - 16:00
Fr, 11.01.2019 11:00 - 16:00
Sa, 12.01.2019 11:00 - 16:00