Keramik ist die häufigste Fundgattung bei vorderasiatischen Ausgrabungsprojekten. Bereits im 7. Jahrtausend v. Chr. nachweisbar, entwickelte sie sich zu einer der meist genutztesten Objektgattungen sowohl des normalen häuslichen als auch des öffentlichen Lebens. Herstellungstechniken und Formen veränderten sich im Laufe der Jahrtausende stetig. Keramik ist dadurch ein hervorragender Indikator für die Datierung und die funktionale und soziale Bewertung von archäologischen Befunden. Am Beispiel der Keramik Südmesopotamiens von der späten Uruk- bis zur mittelbabylonischen Zeit sollen für die Region typische Charakterisierungskategorien von Keramik, das heißt die Herstellungstechniken, Ausgangsmaterialien und die Form- sowie Dekorbestimmung besprochen, Auswertungsmöglichkeiten über Statistik und Vergleiche sowie die Aussagekraft von Materialanalysen und Formentwicklung vorgestellt werden und die Interpretationsmöglichkeiten hinsichtlich Datierung, regionalen Spezifika, Funktion und Nutzung im sozialen Kontext herausgearbeitet werden. Schließen

James A. Armstrong – Hermann Gasche, Mesopotamian pottery : a guide to the Babylonian tradition in the Second Millennium BC, Mesopotamian history and environment: Series II: Memoirs 6 (Chicago 2014); Cheryl Lee Coursey, Shaping, stewing, serving and brewing: Uruk period pottery production and consumption in Alluvial Mesopotamia, Ann Arbor 1998 (UMI Dissertation); Malgorsata Daszkiewicz, Ancient Pottery in the Laboratory – Principles of Archaeoceramological Investigations of Provenance and Technology, Novensia 25 (Warzawa 2014) 177–197; S. Pollock, Ancient Mesopotamia. The Eden that never was (1999); Anna O. Shepard, Ceramics for the Archaeologist (1985). Schließen