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WiSe 18/19: Die Griechen und das Fremde. Kultur, Mythos und Identität bei Herodot

Emrys Bell-Schlatter

Kommentar

Wie sahen die Griechen des 5. Jh. v. Chr. – im Zuge der identitätsprägenden militärischen Auseinandersetzung mit dem Perserreich – die „barbarische“ bzw. nicht-griechische Welt, deren Bräuche und Religionen? Mittels welcher historisch-mythischen Erzählungen verflochten sie ihre Vergangenheit mit der fremder Kulturen, um Gemeinsamkeiten, Unterschiede und gegenwärtige Verhältnisse zu erklären, und wie grenzten sie sich von Nicht-Griechen ab, um die eigene Identität im Spiegel des Anderen darzustellen? Das Faszinosum des Fremden, insbesondere im Nexus von religiösen Vorstellungen, Ritualen und Mythen, wird im Seminar anhand der Historien des antiken Geschichtsschreibers Herodot als Reflexion über antike griechische Kultur und Religion untersucht und in seiner Zeit kontextualisiert. Die gründliche Lektüre und religionshistorische Analyse der Historien (in Übersetzung) steht im Zentrum des Seminars, dessen Diskussionsthemen von Gottesvorstellungen und Heiligkeitsbegriffen über Orakel und Flüche, Wahnsinn und Menschenopfer bis hin zu Fabelwesen und den Rändern der Welt reichen sollen. Das Seminar setzt keine fachlichen Vorkenntnisse voraus. Schließen

Literaturhinweise

E. J. BAKKER – I. J. F. de JONG – H. van WEES (Hg.): Brill’s Companion to Herodotus, Leiden u.a. 2002 / W. BURKERT: Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche, Stuttgart 2011 (2. Aufl.) / Th. HARRISON: Divinity and History: The Religion of Herodotus, Oxford 2000 / J. D. MIKALSON: Herodotus and Religion in the Persian Wars, Chapel Hill 2003 / J. S. ROMM: The Edges of the Earth in Ancient Thought: Geography, Exploration, and Fiction, Princeton 1988 / J. E. SKINNER: The Invention of Greek Ethnography: From Homer to Herodotus, Oxford 2012. Schließen