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WiSe 18/19: Zeitreisen - Physik und Fiktion

Uta Böhme

Kommentar

Im Narrativ der Zeitreise treten Physik, Technik und Literatur seit dem 19. Jahrhundert in ganz besonderer Weise zusammen. Ausgelöst durch eine grundsätzliche Verunsicherung über das Wesen der Zeit und die neue Physik, die die absolute Zeit Newtons in Frage stellte und schließlich mit Albert Einstein die Relativität von Zeit und Raum behauptete, fanden Gedankenexperimente und Spekulationen Eingang in die Literatur, die bis in die Gegenwart nichts von ihrer Faszination verloren haben. Zeitmaschinen und Zeitreisende sind seit H. G. Wells' Time Machine, der wohl berühmtesten Zeitreisefiktion, fester Bestandteil der Literatur. Gegenstand des Seminars sollen zum einen zeittheoretische und zeitphilosophische Texte sein, mit denen sich ein diskursiver Zugang zu epistemologischen, narratologischen und naturwissenschaftlichen Implikationen der Zeitreise gewinnen lässt. Zum anderen sollen Texte des Zeitreisens gelesen werden, in denen insbesondere die Physik den Ermöglichungsgrund für die Reise durch die Zeit darstellt und es soll der Frage nachgegangen werden, welches Wissen über Zeit in ihnen bereitgestellt wird. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Wolfgang Wild: Wie kam die Zeit in die Welt? Der Zeitbegriff der Physik. In: Kurt Weis (Hrsg.): Was ist Zeit? Zeit und Verantwortung in Wissenschaft, Technik und Religion. München, 1995, S. 152-179. Christian Wüthrich: Zeitreisen und Zeitmaschinen. In: Thomas Müller (Hrsg.): Philosophie der Zeit. Neue analytische Ansätze. Frankfurt a. M. 2007, S. 191-219. Benjamin Bühler: Zeitmaschine. In: Benjamin Bühler u. Stefan Rieger: Kultur. Ein Machinarium des Wissens. Berlin 2014, S. 247-259. Stefan Willer: Zeitreisender. In: Benjamin Bühler u. Stefan Willer (Hrsg.): Futurologien. Ordnungen des Zukunftswissens. Paderborn 2016, S. 257-269. Schließen