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WiSe 18/19: Sexueller Kindesmissbrauch und Medien

Daniela Stelzmann

Kommentar

Eines der zentralen Probleme in unserer heutigen Gesellschaft ist der sexuelle Missbrauch von Kindern. In den Medien findet dieses Thema in der Regel Beachtung, wenn es um aktuelle Missbrauchsfälle geht. Im Fokus der Berichterstattung stehen dann die Täter*innen. Dabei vermitteln die Medien den Rezipient*innen ein Bild von den Täter*innen, welches nur selten forensischen Fakten und somit der Realität entspricht. Beispielsweise wird häufig nicht berichtet, dass es sich bei der Hälfte aller Kindermissbrauchsfälle um Ersatzhandlungstäter*innen (z. B. Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung) handelt, sondern pauschalisierend von Pädophilen gesprochen. Durch den Fokus der Medienberichterstattung auf aktuelle Fälle, rückt die mediale Thematisierung von Präventionsmaßnahmen in den Hintergrund. Doch gerade die mediale Thematisierung von Präventionsmaßnahmen ist wichtig, um Eltern und Kinder für Risikosituationen zu sensibilisieren und potenzielle Täter*innen, wie z. B. Pädophile, auf Hilfsangebote wie das Netzwerk „Kein Täter werden“ aufmerksam zu machen. Doch nicht nur die Medienberichterstattung zu dem Thema ist als problematisch anzusehen. Medien selbst, in diesem Fall das Internet, eröffnen Täter*innen eine neue Dimension des sexuellen Kindesmissbrauchs. Daten einer amerikanischen Telefonbefragung zeigen, dass 12 Prozent aller männlichen und 27 Prozent aller weiblichen Kinder und Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren in den sozialen Medien schon sexuell bedrängt wurden. Auch diese Form des Online-Missbrauchs kann tiefgreifende und vielfältige Auswirkungen auf die unmittelbare und langfristige psychische und soziale Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen haben. Ziel der Methodenübung ist die praktische Anwendung und Vertiefung der Kenntnisse, die in der Vorlesung „Methoden I: Methoden der empirischen Kommunikations- und Medienforschung“ vermittelt wurden. Konkret soll (in kleineren Arbeitsgruppen) ein Forschungsprojekt konzipiert und durchgeführt werden, das sich thematisch mit dem Gebiet „Sexueller Kindesmissbrauch und Medien“ befasst. Nach einer kurzen Einführung in das Thema wird eine übergeordnete Fragestellung erarbeitet. In kleinen Arbeitsgruppen widmen sich die Studierenden dann spezifischen Forschungsfragen und der Entwicklung eines geeigneten Forschungsinstrumentes, bevor es an die Datenerhebung und -auswertung geht. Innerhalb des Semesters soll die vollständige Umsetzung der Forschungsprojekte – von der Forschungsfrage bis hin zur Ergebnispräsentation – erfolgen. Schließen