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WiSe 18/19: Was ist Weltliteratur?

Sima-Isabell Reinisch

Kommentar

Der Begriff der Weltliteratur ist keineswegs neu. Bereits Goethe führte ihn in Abgrenzung zu dem der Nationalliteratur ins Feld, um auf die internationalen literarischen Austauschprozesse seiner Zeit aufmerksam zu machen. Doch in den letzten Jahren hat das Interesse an ihm zugenommen und zu einer kontroversen Debatte geführt. Diese dreht sich nicht zuletzt um die Frage, was Weltliteratur überhaupt ist, denn es handelt sich dabei keineswegs um ein einheitliches Konzept. Bezeichnet Weltliteratur die Gesamtheit der Literaturen aller Sprachen und Zeiten, einen Kanon weltweit anerkannter Klassiker oder internationale Bestseller? Die Frage verbindet sich mit einer Diskussion über nationale und internationale Kanonbildung sowie neuen Ansätzen der Literaturgeschichtsschreibung und – vermittlung. Im Seminar werden wir in historischer und systematischer Perspektive grundlegende Texte der Debatte lesen, u.a. von Goethe, Marx und Engels, Auerbach, Étiemble, Casanova, Damrosch, Moretti, Apter, Spivak und Schüttpelz. In kritischer Auseinandersetzung mit diesen Autorinnen und Autoren werden wir herausarbeiten, was sie unter Weltliteratur verstehen, wie und warum sie diesen Begriff verteidigen oder verwerfen und welche Herangehensweise an Literatur sie vorschlagen. Dies wird durch exemplarische Analysen literarischer Werke ergänzt. Das Seminar bietet damit eine Einführung in die zentralen Fragen und Themen der Debatte um Weltliteratur und einen Überblick über ihre grundlegenden Positionen. Schließen

Literaturhinweise

Bitte lesen Sie zur ersten Sitzung den Artikel „World Lite: What is Global Literature?“. https://nplusonemag.com/issue-17/the-intellectual-situation/world-lite/

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 14:00 - 16:00 16 Termine

Mo, 15.10.2018 14:00 - 16:00

Dozenten:
Sima-Isabell Reinisch