16716
Hauptseminar
WiSe 18/19: Pornographie im 16. Jahrhundert
Ralf Schlechtweg-Jahn
Kommentar
Zwischen 1533 und 1536 verfaßte Pietro Aretino die Ragionamenti, die sich als Beginn der modernen pornogaphischen Literatur verstehen lassen und für die folgenden Jahrhunderte von maßgeblicher Wirkung für die gesamte Gattung waren. Mit diesem Text wie auch einigen von Aretinos pornographischen Sonetten werden wir uns zunächst in Auszügen und Übersetzungen beschäftigen.
Ein entscheidendes Stilmerkmal moderner Pornographie ist ihre Explizitheit, das ‚Alles sa-gen‘ und dies so deutlich wie möglich. Im Mittelalter läßt sich dergleichen kaum finden. Warum das so ist und was sich im 16. Jh. ändert, wird uns im Seminar ausgiebig beschäfti-gen. Dazu werden wir uns auch einige mittelalterliche Texte ansehen, in denen Sex durchaus im Vordergrund steht, deren zumeist metaphorisches Sprechen aber nicht unse-rem heutigen Verständnis von Pornographie entsprechen.
Im Zentrum der Überlegungen soll die Frage stehen, welche neuen Körper- und Geschlechterkonzepte in diesen frühen Formen von Pornographie entwickelt und diskutiert werden. Pornographische Lektüren setzen ja voraus, daß der oder die Lesende eine gewisse Distanz zum eigenen Körper entwickelt, der dann eben nicht mehr unmittelbar, sondern im Durchgang durch ein ganz anders Medium erregt werden kann. Schließen
Ein entscheidendes Stilmerkmal moderner Pornographie ist ihre Explizitheit, das ‚Alles sa-gen‘ und dies so deutlich wie möglich. Im Mittelalter läßt sich dergleichen kaum finden. Warum das so ist und was sich im 16. Jh. ändert, wird uns im Seminar ausgiebig beschäfti-gen. Dazu werden wir uns auch einige mittelalterliche Texte ansehen, in denen Sex durchaus im Vordergrund steht, deren zumeist metaphorisches Sprechen aber nicht unse-rem heutigen Verständnis von Pornographie entsprechen.
Im Zentrum der Überlegungen soll die Frage stehen, welche neuen Körper- und Geschlechterkonzepte in diesen frühen Formen von Pornographie entwickelt und diskutiert werden. Pornographische Lektüren setzen ja voraus, daß der oder die Lesende eine gewisse Distanz zum eigenen Körper entwickelt, der dann eben nicht mehr unmittelbar, sondern im Durchgang durch ein ganz anders Medium erregt werden kann. Schließen
Literaturhinweise
Die Gespräche des göttlichen Pietro Aretino. Übertragen von Heinrich Conrad. Frankfurt/M. 1999
Pietro Aretino: Stellungen. Vom Anfang und Ende der Pornografie. Hrsg. v. Thomas Hettche. Köln 2003
Antonio Vignali: Die Cazzaria. Hamburg 1963
Die Erfindung der Pornographie. Obszönität und die Ursprünge der Moderne. Hrsg. v. Lynn Hunt. Frankfurt/M. 1994 (= Fischer TB 12479)
Fischer, Carolin: Gärten der Lust. Eine Geschichte erregender Lektüren. München 2000 (= DTV 30768) Schließen
Pietro Aretino: Stellungen. Vom Anfang und Ende der Pornografie. Hrsg. v. Thomas Hettche. Köln 2003
Antonio Vignali: Die Cazzaria. Hamburg 1963
Die Erfindung der Pornographie. Obszönität und die Ursprünge der Moderne. Hrsg. v. Lynn Hunt. Frankfurt/M. 1994 (= Fischer TB 12479)
Fischer, Carolin: Gärten der Lust. Eine Geschichte erregender Lektüren. München 2000 (= DTV 30768) Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 17.10.2018 16:00 - 18:00
Mi, 24.10.2018 16:00 - 18:00
Mi, 31.10.2018 16:00 - 18:00
Mi, 07.11.2018 16:00 - 18:00
Mi, 14.11.2018 16:00 - 18:00
Mi, 21.11.2018 16:00 - 18:00
Mi, 28.11.2018 16:00 - 18:00
Mi, 05.12.2018 16:00 - 18:00
Mi, 12.12.2018 16:00 - 18:00
Mi, 19.12.2018 16:00 - 18:00
Mi, 09.01.2019 16:00 - 18:00
Mi, 16.01.2019 16:00 - 18:00
Mi, 23.01.2019 16:00 - 18:00
Mi, 30.01.2019 16:00 - 18:00
Mi, 06.02.2019 16:00 - 18:00
Mi, 13.02.2019 16:00 - 18:00