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Lecture
WiSe 18/19: Zur Geschichte des Romans im Mittelalter
Jutta Eming
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Die literaturwissenschaftliche Rekonstruktion der Geschichte des Romans im Mittelalter ist noch nicht lange ein anerkanntes Forschungsgebiet des Mediävistik. Zu einflussreich war die auf Hegels Ästhetik zurückgehende Auffassung, dass der Roman ‚die’ Gattung des bürgerlichen Zeitalters, also der Moderne, darstelle. Im Mittelalter habe dagegen noch das vormoderne Pendant des Romans dominiert, das Epos. Als vorläufig und heteronom, doch zugleich produktiv und anregend haben sich bisherige Ansätze erwiesen, dem entgegen eine Systematik des Romans im Mittelalter zu entwickeln. Die Vorlesung wird versuchen, über diese Entwicklung sowohl in romantypologischer als auch in gattungstheoretischer Perspektive für die Dichtungen vom Antikenroman vom Ende des 12. bis zum Prosaroman am Ende des 16. Jahrhunderts eine Übersicht zu geben. Zugleich soll nach Antworten auf die Fragen gesucht werden, was dem Roman seine notorisch schlechte Reputation unter Literaten und Philosophen eingetragen hat und wie er sich andererseits zum ‚siegreichen Bastard’ (bâtard conquérant, Francis Gingras) der Weltliteratur entwickeln konnte. close
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