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WiSe 18/19: Aristophanes, Wolken

Michael Krewet

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Aristophanes‘ Wolken sind einem verbreiteten Urteil der Forschung zufolge die lustigste Komödie des Aristophanes. In diesem Drama will der hoch verschuldete Protagonist Strepsiades erreichen, dass er seine Schulden nicht an seine Gläubiger zurückzahlen muss. Um dies zu erreichen, möchte er zunächst, dass sein Sohn in Sokrates‘ „Denkerbude“ lernt, das schwächere Argument zum stärkeren zu machen, landet schließlich aber selbst zuerst bei Sokrates.

Ungeachtet des positiven Urteils der gegenwärtigen Forschung war die erste Komödie, mit der Aristophanes im Urteil seiner Zuschauer durchfiel. Dieses Urteil steht im Kontrast zu Aristophanes‘ eigener Einschätzung seiner Dichtkunst in den Wolken: Er hielt es für sein bislang bestes, wie wir von ihm selbst in der (im Nachhinein revidierten) Parabase seines Stücks erfahren, in der er sein Publikum tadelt.

Dieser Befund bildet einen optimalen Ausgangspunkt für das Seminar, um sich mit den Charakteristika und Wesensmerkmalen der Aristophanischen Komödie zu befassen. Denn in der Tat zeichnen sich die Wolken im Vergleich zu früheren Stücken durch (bis dahin vielleicht ungewohnte) Neuerungen aus, die den Zuschauern womöglich befremdlich erschienen.

Im Seminar werden wir das Drama in griechischer Sprache lesen. Im Zentrum des Seminars wird die Frage behandelt, welche Eigenheiten und Wesensmerkmale die Aristophanische Komödie auszeichnet, die auch das Drama der Wolken trotz seiner Eigenheiten aufweist. Wichtige dramenspezifische Fragen werden dabei nicht zu kurz kommen: z. B., was es mit den volatilen Gebilden der „Wolken“, die den Chor des Stücks formieren, auf sich hat. Eine erste Einführung zu zentralen Urteilen der Forschung zu Aristophanes und den Wolken, die wir in dem Seminar herausfordern werden, werde ich in der ersten Sitzung des Seminars geben. close