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WiSe 18/19: Geschichte, Theorie und Praxis der Rezitation

Henrike Schmidt

Additional information / Pre-requisites

Termine Block-Veranstaltung: Einführende Sitzung: Mittwoch, 24. Oktober, 16-18 Uhr Block I: Freitag, 30. November, Samstag, 1. Dezember 2018; Block II: Freitag, 25. Januar, Samstag, 26. Januar 2019; close

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„Der Mensch ist von Natur kein lesendes, sondern ein hörendes Wesen“, so Goethe in seinen „Dramatischen Vorlesungen“. Das „stille Lesen“ ist heute dennoch die dominante Form der literarischen Rezeption, insbesondere auch des literaturwissenschaftlichen Lesens. Dabei ist der poetische Text Epochen und Kulturen übergreifend auch, oder sogar primär, an den klanglichen Vortrag gebunden, von der Antike bis zur heutigen Slam-Kultur. Mediale Entwicklungen, insbesondere die Herausbildung jeweils neuer Aufschreibesysteme, beeinflussen Phänomen und Status der gesprochenen Literatur dabei ebenso wie kultische und religiöse Zusammenhänge. Die literarische Sprechkunst in ihren unterschiedlichen Ausprägungen von Rezitation und Deklamation bewegt sich gleichfalls im Spannungsfeld der angrenzenden Künste der Musik und des Theaters. Das Seminar geht in einzelnen Themenblöcken und anhand exemplarischer Fallbeispiele der Geschichte, Theorie und Praxis der literarischen Rezitation nach. Untersucht werden ihre theoretischen Begründungen sowie ihre ästhetischen Anwendungen in einzelnen literarischen Epochen und künstlerischen Gruppierungen. Schließlich sollen auch Erfahrungen im praktischen Einsatz der Rezitation / Deklamation literarischer Texte gewonnen werden, als Mittel der literarischen Kommunikation, aber auch der literaturwissenschaftlichen Analyse. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Offenheit und Bereitschaft mit der eigenen Stimme zu arbeiten und im Verlauf des Seminars einen selbst gewählten Text für den Vortrag vorzubereiten. close