13419 Undergraduate Course

WiSe 18/19: Ars nova. Niederländische Malerei des 15. Jahrhunderts in der Gemäldegalerie

Karin Gludovatz

Information for students

Das Seminar findet mit Ausnahme der Vorbesprechung in der Gemälde und gelegentlich auch in anderen Berliner Sammlungen statt (Kunstgewerbemuseum, Staatsbibliothek, Bode-Museum), weil die Tafelmalerei auch im Kontext anderer bildender Künste und der Objektkultur in den Niederlanden betrachtet werden soll. close

Additional information / Pre-requisites

Vorbesprechung am 16.10., 10-12 in Raum A 184.

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Die niederländische Malerei des 15. Jahrhunderts steht in vielfacher Hinsicht für Paradigmenwechsel: Maler wie Jan van Eyck, Rogier van der Weyden oder die heute unter dem Notnamen Meister von Flémalle firmierende Werkstatt setzten mit ihrer Raumdarstellung und ihrer veristischen Oberflächenbehandlung neue Maßstäbe für die Malerei, schlossen jedoch ebenso an Gestaltungprinzipien der niederländischen und französischen Kunst des 14. Jahrhunderts an. Im Seminar sollen Werke dieser Künstler sowohl der ersten als auch der zweiten Generation von „Altniederländern“ anhand des herausragenden Bestands der Berliner Gemäldegalerie analysiert werden. Dabei werden Praktiken des wissenschaftlichen Arbeitens geübt, die im Grundkurs vermittelt wurden (z.B. Provenienz, Forschungsstand, deskriptive Analyse). Das Interesse gilt dabei aber auch systematischen Fragen wie etwa jener nach dem Verhältnis von Kontinuität und Brüchen in historischen Entwicklungen, nach singulären und kollektiven Autorschaften (z.B. in Werkstattzusammenhängen), nach der Ausbildung von Gattungspoetiken aber auch nach kunsthistorischen Narrationen wie etwa jener von Panofsky unter dem Begriff „Ars nova“ gefassten Darstellung, die primär auf den Aspekt der Neuartigkeit fokussierte. Weiterhin soll die Kunst der burgundischen Niederlande nicht isoliert, sondern in ihren vielfachen Relationen zur Malerei der italienischen, deutschen und französischen Regionen betrachtet werden. close

Suggested reading

Literatur (Auswahl): Otto Pächt, Rezension von Erwin Panofsky, Early Netherlandish Painting, Cambridge 1953, in: The Burlington Magazine, 98, 1956, S. 110-116 und 267-279; Otto Pächt, Van Eyck. Die Begründer der altniederländischen Malerei, München 1989; Hans Belting/Christiane Kruse, Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der altniederländischen Malerei, München 1994 [Beltings Textteil ist jüngst als Taschenbuch erschienen: H.B., Spiegel der Welt. Die Erfindung des Gemäldes in den Niederlanden, München 2010]; Otto Pächt, Altniederländische Malerei. Von Rogier van der Weyden bis Gerard David, München 1994; Birgit Franke/Barbara Welzel (Hg.), Die Kunst der burgundischen Niederlande. Eine Einführung, Berlin 1997; Erwin Panofsky, Die Altniederländische Malerei. Ihr Ursprung und Wesen, Köln 2001 [engl. 1953]; Jan van Eyck und seine Zeit. Flämische Meister und der Süden 1430-1530, Ausstellungskat. Brügge Groeningemuseum, Stuttgart 2002; Der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden, Ausstellungskat. Frankfurt Städel Museum/Berlin Gemäldegalerie, Ostfildern 2009; Von Eyck bis Dürer. Altniederländische Meister und die Malerei in Mitteleuropa 1430-1530, Ausstellungskat. Brügge Groeningemuseum 2010/11, Stuttgart 2010. close

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