16712

WiSe 18/19: Lesen als ästhetische Erfahrung

Irmela Marei Krüger-Fürhoff

Information for students

Das Seminar wird zusammen mit Herrn Thibault Schiemann durchgeführt.

Comments

Welche Erfahrungen machen wir als LeserInnen des 21. Jahrhunderts mit literarischen Texten? Welche Formen des lustvollen, erkundenden, abschweifenden Lesens sind möglich und wie lassen sie sich für das eigene literaturwissenschaftliche Arbeiten fruchtbar machen? Im Umfeld von Rezeptionsästhetik (Iser, Jauß, Eco) und Poststrukturalismus (Foucault, Barthes) avanciert die LeserIn zur (Mit-)ProduzentIn; gleich der AutorIn soll auch sie eine "authorial agency" über Texte besitzen. Obgleich seither viele Texte mit der Prozessualität des Lektürevorgangs spielen, Metalepsen (Calvino, Borges) und Verweisstrukturen verwenden (offene Texte, Hypertexte) oder die libidinösen Triebkräfte wissenschaftlicher Erkenntnis thematisieren (Barthes), bleibt offen, worin das kreative Potenzial der LeserIn eigentlich besteht. Auf welche Arten lässt sich ein Text lesen? Ist kreatives Lesen eine eigenständige kulturelle Praxis? Das Seminar will diesen Fragen nachgehen und lädt ein, individuelle ‚Landkarten des Lesens‘ zu entwickeln. Es richtet sich an begeisterte LeserInnen, die bereit sind, intensive Theoriediskussionen mit experimentellen Lehr- und Lernformen zu verbinden. Dazu gehören Gespräche mit einer Berliner Autorin über ein aktuelles Buchprojekt und die Veröffentlichung von Texten über eigene Leseerfahrungen auf einer gemeinsamen Internetplattform. Das genaue Vorgehen besprechen wir gemeinsam in der 1. Sitzung. close