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WiSe 18/19: Dancing Jewish

Alexander Schwan

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Ausgehend von dem Befund einer spezifisch jüdischen Strömung der Tanzmoderne, in der die Traditionen des Ausdruckstanzes mit der Emigration jüdischer Künstler*innen über Europa hinaus verbreitet wurden, fragt das Seminar: Wie wurden und werden Judentum und Jewishness im Tanz verkörpert und visualisiert? Jenseits einer problematischen Engführung nationaler und/oder religiöser Identität und Tanz – das Seminar beschäftigt sich gerade nicht mit „jüdischem Tanz“ als einer vermeintlich abgeschlossenen Entität– wird die Geschichte der vielschichtigen Verknüpfung von Tanz und Judentum bis hin zum zeitgenössischen Tanz untersucht. Neben der Frage nach einer grundsätzlichen Verhältnisbestimmung des Jüdischen zwischen Religion und Kultur sind die Themen des Seminars u.a.: Tanz in der hebräischen Bibel und im antiken Judentum, Tanz als Mitzwah (religiöse Pflicht), die Rolle jüdischer Tanzmeister in der Renaissance, das antisemitische Konstrukt eines „jüdischen“ Körpers, Muskeljudentum und Zionismus, jüdische Künstler*innen im Ausdruckstanz, Tanz und Shoah, israelischer Volkstanz im Spannungsfeld von Appropriation und Hybridität, Antisemitismus in der US-amerikanischen Tanzmoderne, Tanz in Israel, Gaga, etc. Wichtige Choreograph*innen: Baruch Agadati, Gertrud Kraus, Fred Berk, Anna Sokolow, Anna Halprin, Ohad Naharin. Alle Seminarteilnehmenden übernehmen für jeweils eine Sitzung die Rolle von Expert*innen zum Thema der jeweiligen Sitzung und bereiten sich darauf mit eigenständiger Recherche und vertiefender Lektüre vor. Die Ergebnisse werden in die Seminardiskussion als verstärkter Diskussions-Input eingebracht. Vorausgesetzt wird die Bereitschaft zur Erarbeitung teilweise umfangreicher und zumeist englischsprachiger Literatur, die allen Seminarteilnehmenden auf Blackboard zur Verfügung gestellt wird. Das Seminar findet in der ersten Hälfte des Semesters im wöchentlichen Rhythmus sowie in Blocksitzungen und Exkursionen (Jüdisches Museum Berlin) statt; erster Termin: 24.10.2018. close