16702 Graduate Course

WiSe 18/19: "Frauenliteratur" nach 1968

Anita Runge

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Kaum eine literarische Strömung ist so gründlich in Vergessenheit und Misskredit geraten wie die von Autorinnen verfassten Texte der späten 1960er und 1970er Jahre. In der Perspektive eines dekonstruktiven (Post-)Feminismus gelten die zeitgenössischen Etikettierungen „Frauenliteratur“ oder „weibliches Schreiben“ als Beweis für eine überholte Orientierung an heteronormativer Zweigeschlechtlichkeit. Als „Emanzipationsliteratur“ stehen die Texte insgesamt unter dem Verdacht ästhetischer Minderwertigkeit, als vermeintlich ‚private‘ „Betroffenheitsliteratur“ erfüllen sie nicht einmal die Anforderungen politisch-künstlerischen Engagements.
Im Seminar soll diese literarische Strömung unter Berücksichtigung des jeweiligen Entstehungskontexts und der zeitgenössischen Rezeption neu betrachtet werden. Vor dem Hintergrund der kulturellen und politischen Ereignisse nach dem Ende der Studentenbewegung und der kulturpolitischen Entwicklung in der DDR werden die ausgewählten Prosatexte von heute eher unbekannten, aber auch bekannteren Autorinnen wie Ingeborg Bachmann und Christa Wolf als Versuche literarischer und politisch-privater Neuorientierungen gelesen.
Dabei sollen insbesondere die neuen Subjektivitätskonzepte, die Auseinandersetzungen mit der Frage nach den gesellschaftlichen Möglichkeiten von Literatur, vor allem aber die spezifischen literarischen Innovationen dieser „Frauenliteratur“, die mit ihr aus der literaturgeschichtlichen Traditionsbildung ausgeschlossen worden sind, betrachtet werden.
Behandelt werden sollen:
Barbara Frischmuth: Die Klosterschule (1968)
Christa Wolf: Nachdenken über Christa T. (1969)
Ingeborg Bachmann: Ihr glücklichen Augen (1971)
Karin Struck: Klassenliebe (1973)
Gabriele Wohmann: Paulinchen war allein zu Haus (1974)
Verena Stefan: Häutungen (1975)
Christa Reinig: Entmannung (1976)
Marie-Thérèse Kerschbaumer: Der weibliche Name des Widerstands (1980)
Die Kenntnis von mindestens drei dieser Texte wird bei Seminarbeginn vorausgesetzt, ebenso die Bereitschaft zur Zusammenarbeit auf der Lernplattform „Blackboard“. close

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