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Graduate Course
WiSe 18/19: Nietzsche, Emerson und der moralisch-politische Perfektionismus
David Kristinsson
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Angesichts Nietzsches anhaltenden Rufes als elitärer Antidemokrat haben im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts mehrere amerikanische Philosophen versucht, sein politisches Image aufzubessern. Ein zentrales Argument war hierfür, Emersons Einfluss auf Nietzsche, den sie ins Gedächtnis rufen wollten. Diese Wirkungsgeschichte war zwar längst aufgearbeitet, dabei ist aber selten versucht worden, diesen unumstrittenen Einfluss als Beleg dafür einzusetzen, dass Nietzsches „Elitismus“ wie der Emersons demokratischer Natur sei und dass er nicht für die angestrebte Perfektion der Wenigen, sondern aller Menschen eintrete. Um die Plausibilität solcher Deutungen auf den Grund zu gehen, sollen zuerst einige Texte Emersons im ursprünglichen Kontext des amerikanischen Transzendentalismus gelesen werden, gefolgt von einer Lektüre von Nietzsches „Schopenhauer als Erzieher“, ein zentraler Text dieser späten Versuche, Nietzsche in ein positiveres Verhältnis zum Demokratischen zu rücken. Neben dem Hauptziel, diese Versuche anhand der Originaltexte Emersons und Nietzsches zu überprüfen, soll der in den Neuinterpretationen bedeutende Begriff des moralisch-politischen Perfektionismus im Vordergrund stehen. close
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