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WiSe 19/20: Das Fremde und das Eigene. Reisebeschreibungen in der Literatur des Mittalters und der frühen Neuzeit

Christin Keil

Kommentar

Die Berichterstattung Reisender über Gesehenes und Erlebtes – ob Pilger oder Gesandter, Kaufmann oder Gelehrter, Abenteurer oder Gefangener – wird bereits früh verschriftlicht und rezipiert. Die Funktion der Texte ist dabei so divers wie die Gruppe der Reisenden selbst – je nach Kontext, Reiseinteresse, politisch-sozialem Hintergrund, Herkunftsgebiet und Reiseziel des Verfassers, sind unterschiedliche Aussageinteressen zu identifizieren. Darüber hinaus finden sich in nahezu allen Reisebeschreibungen neben dem Wunsch nach Wissenserweiterung auch Spuren des Staunens, der Neugier aber auch der Ablehnung angesichts des Unbekannten, Fremd- oder Andersartigen. Reiseberichte werfen damit jedoch nicht nur ein Licht auf die Wahrnehmung des Fremden durch die christlich-europäische Perspektive, sondern auch auf die Wahrnehmung des „Eigenen“ sowie auf kollektive und persönliche Identitäten und Identitätsbildungsprozesse durch Abgrenzung. Das Seminar soll neben einem Einblick in die Praxis des Reisens in Mittelalter und Früher Neuzeit vor allem einen Überblick über die heterogene Gruppe der Reisebeschreibungen bieten und nach literarischen Darstellungsmöglichkeiten der Fremderfahrungen fragen. Zu diesem Zweck werden verschiedene, unter dem Label „Reisebeschreibung“ fassbare, Texte auszugsweise gelesen, deren Entstehungszeit sich vom Spätmittelalter bis in die Frühe Neuzeit erstreckt. Durch die Lektüre werden Studierende im Umgang mit Texten älterer Sprachstufen geschult und haben die Möglichkeit zur Verknüpfung literaturwissenschaftlicher mit geschichts- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 14:00 - 16:00 16 Termine

Mi, 16.10.2019 14:00 - 16:00

Dozenten:
Christin Keil