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WiSe 19/20: Neuere Darstellungen des Holocaust

Iris Roebling-Grau

Kommentar

Die inzwischen zur Routine gewordene Erinnerungskultur an den Holocaust bringt die Frage nach neuen und aktuellen Formen der Darstellung auf. Wie kann man die historische Wirklichkeit aus der Zeit des so genannten ‚Dritten Reichs‘ heute präsentieren, ohne dabei auf Klischees zurückzugreifen? Hinzu kommt der zunehmende zeitliche Abstand: Wie verändern sich die ästhetischen Formen, wenn bald nur noch Nachgeborene die Ereignisse der Verfolgung und Vernichtung der Juden in unterschiedlichen Formaten und Medien nacherzählen? Wir werden uns verschiedene Texte anschauen, in denen eine Antwort auf diese Fragen entworfen wird. Dazu zählen der Roman HHhH von Laurent Binet (fr. 2010, dt. 2011), in dem der Autor das Attentat auf Reinhard Heydrich thematisiert, sowie der Roman Das Verschwinden von Josef Mengele (fr. 2017, dt. 2018), in dem die Verbrechen nur durch den Schleier der Erinnerung des Täters auf der Flucht wahrgenommen werden können. Außerdem wollen wir das Kinderbuch Moppi und Peter (2017) lesen, in dem von zwei Hunden berichtet wird, die gemeinsam mit ihren Familien emigrieren. Neben literarischen Texten werden wir uns auch Audio-Dokumente anhören und das Instagram-Format "eva.stories" diskutieren, in dem die authentische Biographie einer Jüdin verfolgt werden kann, die nach Auschwitz deportiert wird. In der ersten Sitzung des Seminars werden wir gemeinsam den endgültigen Seminarplan festlegen. Vorschläge sind sehr willkommen. Schließen

Literaturhinweise

Zur Einführung ist Folgendes hilfreich: Matías Martínez (Hg.): Der Holocaust und die Künste. Medialität und Authentizität von Holocaust-Darstellungen in Literatur, Film, Video, Malerei, Denkmälern, Comic und Musik, Bielefeld: Aisthesis, 2004. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden, München: dtv, 2008. Schließen