33805

WiSe 19/20: Verflochtene Literaturen. Berlin als lateinamerikanische Literaturmetropole

Susanne Klengel

Hinweise für Studierende

InteressentInnen werden gebeten, im Vorfeld mit mir Kontakt aufzunehmen, da eine Vorbesprechung vor Semesterbeginn geplant ist. Modulprüfung im MA Lateinamerikastudien (Modul A1): Hausarbeit (ca. 15 Seiten) Schließen

Kommentar

Berlin ist heute Wohn- und Wirkungsort zahlreicher lateinamerikanischer KünstlerInnen und SchriftstellerInnen (z.B. Maria Cecilia Barbetta, Samantha Schweblin, Cristian Forte, u.a.). Die Stadt Berlin ist auch oft Gegenstand lateinamerikanischen Schreibens, auch von AutorInnen, die sich als Gäste vorübergehend in der Stadt aufhalten (z.B. Fabio Morábito). Die Anfänge dieser literarischen Aktivitäten liegen wiederum in den Zeiten der geteilten Stadt während des Kalten Kriegs, als zahlreiche Künstlerprogramme vor allem in Westberlin lateinamerikanische SchriftstellerInnen für die Stadt zu interessieren suchten. So kamen in den 70er und 80er Jahren als Gäste z.B. Sergio Ramírez, Cristina Peri Rossi, Ignácio de Loyola Brandão, João Ubaldo Ribeiro, Jorge Edwards und andere, aber auch als Exilanten, wie z.B. Antonio Skármeta. Das Seminar hat einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im Zentrum stehen lateinamerikanische Autor*innen und Texte, welche Berlin als literarische Erfahrung in Szene setzen. Diese Berlin-Texte sollen zunächst literaturwissenschaftlich analysiert werden (unter Einbezug möglicher Ko-Texte, welche von den AutorInnen rezipiert wurden). Sodann geht es um die spezifische Darstellung des städtischen Raums in diesen Texten und den Versuch, diese Stadtrepräsentationen und -erfahrungen kulturwissenschaftlich zu beschreiben (z.B. anhand des Konzepts der Flanerie, anhand der Inszenierungsformen spezifischer Schauplätze, Inszenierungsformen von Bewegungsmustern, etc.). Erforderlich ist hierbei nicht nur die Bereitschaft der SeminarteilnehmerInnen, sich mit den Texten zu befassen, sondern auch, sich auch in den konkreten Stadtraum zu begeben. Vorgesehen sind in diesem Kurs auch Exkursionen sowie Begegnungen mit ZeitzeugInnen und einschlägigen Institutionen. Das Ziel des Seminars ist eine literarische Kartographie Berlins als lateinamerikanische Literaturmetropole. Schließen

Literaturhinweise

Willi Bolle: Gêneros literarios urbanos: Berlim, Paris, São Paulo. In: Tempo brasileiro. Nr. 132: "Cidade e literatura. S. 75-94. - Buschmann, Albrecht/Ingenschay, Dieter (Hg.): Die andere Stadt: Großstadtbilder in der Perspektive des peripheren Blicks. Würzburg: Königshausen & Neumann 2000 (insb. die Artikel von Marga Graf, Dieter Ingenschay und Andrea Pagni). - Jens Kirsten: Lateinamerikanische Literatur in der DDR: Publikations- und Wirkungsgeschichte. Berlin: Christoph Links Verlag 2004. - Diana v. Römer/Friedhelm Schmidt-Welle (Hg.): Lateinamerikanische Literatur im deutschsprachigen Raum. Frankfurt am Main: Vervuert, 2007. Schließen