WiSe 19/20: Nachhaltigkeit erforschen - Schwerpunkt Negative Emissionstechnologie
Dr. Robert Wagner
Hinweise für Studierende
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte ausschließlich an folgende E-Mail Adresse: abv@nachhaltigkeit.fu-berlin.de
WICHTIG: Erfahrungsgemäß gibt es für die Module mehr Anmeldungen als Plätze. Campus Management vergibt die Plätze in diesem Fall im Losverfahren. Sie werden nicht automatisch darüber informiert, ob Sie an Ihrer gewünschten Veranstaltung teilnehmen können. Prüfen Sie also unbedingt, ob Ihre Anmeldung nach Abschluss des Losverfahrens vollständig ist! Das Modul ist dann mit einem grünen Häkchen gekennzeichnet. Damit Ihr Platz nicht an andere Studierende weitergegeben wird, müssen Sie zur Einführungsveranstaltung in der ersten Vorlesungswoche erscheinen, ansonsten haben Sie keinen Anspruch auf ihren Platz!
Sollten Sie keinen Platz zugeteilt bekommen haben, können Sie dennoch zu Ihrer Wunschveranstaltung zum Einführungstermin erscheinen und vor Ort mit dem Dozierenden klären, ob eine Teilnahme möglich ist. Dies kann der Fall sein, wenn andere Studierende einen Platz bekommen haben, aber doch nicht teilnehmen. Einen Anspruch haben Sie jedoch nicht auf einen Platz! Für Studierende, die einen Leistungsschein erwerben möchten, ist die regelmäßige und aktive Teilnahme an einer der Seminaristischen Übungen sowie an der begleitenden Ringvorlesung „Transforming our World“ verbindlich. Eine benotete Modulprüfung ist nicht vorgesehen. Die regelmäßige Teilnahme erfolgt bei min. 80% Anwesenheit; die aktive Teilnahme erfolgt im Rahmen der Durchführung von Nachhaltigkeitsprojekten/-analysen und entsprechenden Abschlussberichten und/oder Postern.
(Master-) Studierende, die Interesse an einem der Nachhaltigkeitsseminare haben und sich nicht über Campus Management dafür anmelden können, können an o.g. Mailadresse schreiben mit Angabe des Wunschseminars (+2. Wunsch), Name, Matrikelnr., Studiengang und Fachsemester. Es besteht die Möglichkeit, über eine Warteliste nachzurücken. Vorrang haben jedoch BA-Studierende im ABV-Bereich!
SchließenZusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Achtung: Das Seminar erstreckt sich über 2 Semester! Beginn: nur im WiSe 19/20. Für dieses Modul erhalten Sie 10 ECTS. Dafür müssen Sie durchgehend am Seminar teilnehmen und in einem Semester (WiSe 19/20 oder SoSe 20) an der Ringvorlesung. Ausnahme ist die Vorstellung Ihrer Projektergebnisse – diese müssen Sie am Ende des Moduls im SoSe 20 präsentieren.
An zwei der fünf Präsenztermine der Ringvorlesung werden Sie anderen Teilnehmenden des Kompetenzbereichs Nachhaltige Entwicklung die Zwischen- und Endergebnisse Ihrer Gruppenprojekte vorstellen. Dies ist auch Bestandteil der aktiven Teilnahme an Ihrem ABV-Modul! Nähere Informationen erhalten Sie im Laufe des Semesters auf Blackboard.
Eine benotete Modulprüfung ist nicht vorgesehen. Die Leistungserbringung erfolgt über die regelmäßige Teilnahme an dem Seminar und der Ringvorlesung, das Durchführen von Nachhaltigkeitsprojekten/-analysen, das Erstellen von Abschlussberichten und Postern und die Teilnahme an den Onlinemodulen im Blackboard-Kurs der Ringvorlesung. Für dieses Modul erhalten 10 ECTS.
SchließenKommentar
Seminarbeschreibung
Im Seminar „Nachhaltigkeit erforschen – CO2 und Pflanzenkohle“ stehen Negative Emissionstechnologien (NET = gezielten Entfernung von CO2 aus der Atmosphäre) und ihre vielfältige Verknüpfung mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen im Mittelpunkt. Insbesondere wird dabei die Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle (eng. Biochar) thematisiert.
Pflanzenkohle ist ein heterogenes Material, das durch Pyrolyse aus nachhaltig gewonnenen Biomassen hergestellt wird. Die Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle führt zur Speicherung von Kohlenstoff und Reduzierung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre.
Die Pflanzenkohletechnologie wird auf internationaler Ebene vermehrt diskutiert. Zum ersten Mal wurde Pflanzenkohle als vielversprechende Negative Emissionstechnologie im Sonderbericht des Weltklimarats (IPCC) vom 08. Oktober 2018 als Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels genannt. Darüber hinaus wurden die Co-Benefits der Pflanzenkohletechnologie hervorgehoben, die im Humusaufbau und der damit verbundenen erhöhten Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität und Ernährungssicherheit liegen.
Die Pflanzenkohletechnologie entwickelt sich derzeit sehr rasch. Weltweit werden in über 500 Forschungsprojekten die Eigenschaften und Wechselwirkungen von Pflanzenkohle untersucht. Monatlich erscheinen neue Versuchsergebnisse und zahlreiche wissenschaftliche Studien zum Thema. Jedes Jahr streben neue Hersteller von Pyrolyseanlagen auf den Markt, und die Einsatzbereiche für Pflanzenkohle und von Pflanzenkohleprodukten wachsen.
Im angebotenen Seminar werden die einzelnen NETs auf ihren gesellschaftlichen Nutzen und ihre ökologischen Folgen auf theoretischer und praktischer Ebene untersucht. Dabei steht neben der globalen Dimension der nachhaltigen Entwicklungsziele der regionale Ansatz im Fokus. Das Seminar bietet die Möglichkeit in aktuelle Forschungsprojekte einzutauchen und zukünftige Studierendenprojekte an der FU Berlin zum Thema Pflanzenkohle zu entwickeln. Für mehr Informationen, siehe: Projekt CarboTIP: Kohlenstoff-Sequestrierungspotenzial mit Pflanzenkohle und Verbesserung der CO2-Bilanz des Abfallmanagements im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde (www.carbotip.de); Projekt BodenBerufBildung: Vermittlung der umweltentlastenden Potenziale der Kreislaufschließung mit Pflanzenkohle für die Berufliche Bildung (www. bodenberufsbildung.com).
Spezielle Themen bzw. Themenbereiche
1) Negative Emissionstechnologien und ihr Beitrag zur Minderung der atmosphärischen CO2-Konzentration
2) Aktuelle naturwissenschaftliche Forschung zur Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle.
3) NETs an der Freien Universität Berlin
4) Abschätzung der Kosten, des wirtschaftlichen Nutzens und der ökologischen Folgen
Ablauf
Die Veranstaltung ist unterteilt in:
1. Grundlagen (Wintersemester):
- SDGs
- CO2 und Erderwärmung
- NETs
- Pflanzenkohletechnologie
- Kreislaufwirtschaft
- Regionale Stoffströme
- CO2- und Ökobilanz
2. Forschungsphase (Sommer Semester):
- laufende Projekte zum Thema Pflanzenkohle der AG
- Geoökologie
- Experimente zur Herstellung und Anwendung von Pflanzenkohle
- Bilanzierung von Stoffströmen an der FU Berlin
Vorgehen
- Gemeinsam Erarbeitung und Diskussion der Grundlagenthemen
- Bildung von Projektgruppen von jeweils ca. 5 Studierenden und Koordination der Arbeit in den Projektgruppen in der Forschungsphase
Die Bildung der Projektgruppen und die Auswahl der spezifischen Themen erfolgt unter Berücksichtigung der Interessen und Fachrichtungen der Teilnehmenden. Jedes Projektthema bezieht sich auf ein oder zwei der obigen Themenbereiche. Jedes Projekt beinhaltet eigene Forschungs- oder Entwicklungsarbeiten sowie deren Einordnung in den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontext (in Form eines Abschlussberichts oder -vortrags).
Im Idealfall erfolgt die Bearbeitung in interdisziplinären Teams jeweils mit Studierendem aus dem Bereich der Naturwissenschaften und anderer Studienrichtungen.
Feld- und Laborexperimente können in das Projekt integriert werden (gesonderte Termine). Präsentation des Themas und der Ergebnisse auf der Langen Nacht der Wissenschaften.
Engagement und Einflussnahme auf die Gestaltung durch die Teilnehmenden sind ausdrücklich erwünscht.
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7 Termine
Zusätzliche Termine
Di, 15.10.2019 16:00 - 17:00 Di, 22.10.2019 16:00 - 17:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung