30345 Seminar

WiSe 19/20: Decolonize! Intersektionale Perspektiven und Dekolonialität

Liviana Bath; Ely Almeida Rist

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Das Modul besteht aus einem 2-tägigen Sensibilisierungstraining am 12.–13.03.2020 sowie aus einem viertägigen Blockseminar (16.-19.03.2020). Die Veranstaltung ist teilnahmebeschränkt. Die Zuteilung der Plätze erfolgt automatisch über Campus Management. Sollten Sie keinen Platz erhalten, so gibt es eine Warteliste – bitte mailen Sie an abv-gender-diversity@mvbz.fu-berlin.de. Schließen

Kommentar

Im Sensibilisierungstraining werden die Konstruktionen von Geschlechterrollen, Ethnizität und sozialen Klassen, die uns im beruflichen und im politischen Kontext immer wieder begegnen, in den Fokus genommen. Wir identifizieren, wo mehr Bewusstsein oder mehr Sensibilität für die eigenen Verhaltensweisen erforderlich sind. Dieser Blickwinkel ermöglicht eine Auseinandersetzung damit, wie jedeR sich selbst positioniert und in bestimmten Kontexten verhält. Was hat das mit mir zu tun? Wie werde ich in meinem eigenen Kontext gelesen? In welchen sozialen Kategorien denken wir selbst in unserem Alltag? Was hält mich selbst davon ab, eine kritische Perspektive einzunehmen und zu hinterfragen? Wir durchdenken, entdecken, queerdenken und debattieren Geschlechterbinarität und beschäftigen uns mit der Frage, wie Gender, Race, Class und andere Kategorien sich gegenseitig bedingen und unseren Alltag durchdringen. Dazu bedienen wir uns der Methode des Theaters der Unterdrückten. Die Grundlage des Trainings bildet ein praktisches Methodensetting wie Theaterübungen, Film und Textausschnitte, sowie konkrete Erfahrungsberichte. Daneben wird einführend einen ersten Einblick in den theoretischen Diskurs zum Themenfeld eröffnet. Ziel ist es, sich eine kritische Praxis im Berufsfeld, in der Forschung und im sozialen Kontext anzueignen. Der gemeinsame Prozess im Sensibilisierungstraining ergibt die Grundlage für das darauffolgende Blockseminar. In dem Seminar setzen wir uns mit Verflechtungen von Geschlechterverhältnissen und Mehrfachidentitäten. Die Ansätze zu diesen intersektionalen Verflechtungen und Dekolonialität haben sich in Lateinamerika, Asien und Afrika stetig geformt. Aktuell lädt die sozialpolitische Landschaft in Europa dazu ein, Perspektiven von Menschen mit einer Einwanderungsgeschichte gemeinsam zu reflektieren. Die Länder, aus denen heute eine starke Abwanderung stattfindet, sind von einer Kolonialgeschichte geprägt. Wir nehmen uns der Reproduktion und den Auswirkungen von institutionalisierten und strukturellem Rassismus an und überdenken verinnerlichte (rassistische) Muster und suchen nach Alternativen. Zunächst analysieren wir, wie koloniale Diskurse ausgetragen, in neokolonialen Praktiken reproduziert und im Alltag oft als die Norm wahrgenommen werden. Dieser Konstruktion nähern wir uns durch folgende Fragen an: Können wir von kolonialen Kontinuitäten sprechen? Wenn ja, was sind konkret koloniale Kontinuitäten und Wiedererkennungsmerkmale im europäischen Kontext? Welche Körper sind Teil von Europa? Welche Körper sind und bleiben marginalisiert? Inwieweit sind die Kategorien gender, race und class miteinander verschränkt? Im Mittelpunkt steht das Kennenlernen von Perspektiven, das Nachvollziehen von Positionierungen und eine konkrete Auseinandersetzung darüber, wie der eigene Körper sich in bestimmten sozialen Feldern und im alltäglichen Leben bewegt, handelt und gelesen wird. Welche Handlungsmöglichkeiten habe ich, um gesellschaftliche Ungleichheiten zu beeinflussen bzw. zu dekonstruiren? Um der Frage nachzugehen, wie und wo konkret koloniale Kontinuitäten sichtbar werden, gehen wir den Spuren des kolonialen Erbes in der Stadt Berlin nach und beschäftigen uns kritisch mit aktuellen Bezügen. Kommunikations- und Handlungskompetenzen in interkulturellen Berufsfeldern sowie Kenntnisse zum Perspektivwechsel werden eingeübt. Der Schwerpunkt liegt auf gruppenorientierten und interaktiven Methoden. Neben konkreten Beispielen aus der Praxis, unterstützen theoretische Grundlagen zu Postkolonialismus, kritischem Weißsein und der Geschlechterforschung das Seminar. Ein dekolonialer Stadtspaziergang, Filmmaterialien und Methoden des Theater der Unterdrückten unterstützen das Blockseminar bei der Auseinandersetzung mit Gender und Diversity. Schließen

6 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 12.03.2020 10:00 - 18:00
Sensibilisierungstraining

Dozenten:
Ely Almeida Rist
Liviana Bath

Räume:
J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

Fr, 13.03.2020 10:00 - 18:00
Sensibilisierungstraining

Dozenten:
Ely Almeida Rist
Liviana Bath

Räume:
J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

Mo, 16.03.2020 09:00 - 18:00

Dozenten:
Ely Almeida Rist
Liviana Bath

Räume:
J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

Di, 17.03.2020 09:00 - 18:00

Dozenten:
Ely Almeida Rist
Liviana Bath

Räume:
J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

Mi, 18.03.2020 09:00 - 18:00

Dozenten:
Ely Almeida Rist
Liviana Bath

Räume:
J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

Do, 19.03.2020 09:00 - 18:00

Dozenten:
Ely Almeida Rist
Liviana Bath

Räume:
J 32/102 (Habelschwerdter Allee 45)

Studienfächer A-Z