30202
Hauptseminar
WiSe 19/20: Welche Chancen hat ein Mindestlohn in der EU?
Ralf Himmelreicher
Hinweise für Studierende
Credit: A passed seminar paper (3.000 words) or 3 essays (1.000 words each) is part of the active participation.
Kommentar
Am 1. Januar 2019 wurde der im Jahr 2015 eingeführte gesetzliche Mindestlohn in Deutschland von 8,50 über 8,84 Euro auf 9,19 Euro pro Stunde erhöht. Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2019 spielt ein europäischer Mindestlohn eine plakative Rolle. Mit nationalen wie supranationalen Mindestlöhnen sind sowohl Hoffnungen als auch Warnungen verbunden. Er kann Jobs vernichten, die sich zu diesem Lohn nicht mehr rechnen. Er kann zur Prekarisierung von vormals legal Beschäftigten beitragen, oder, und das ist politisch intendiert: ein Ausfransen der Löhne im Niedriglohnsegment verhindern, die Lohnniveaus erhöhen und die Wettbewerbsbedingungen angleichen. Zudem können ergänzende Sozialleistungen reduziert oder überflüssig werden. Nach ILO-Angaben verfügen weltweit mehr als 100 Staaten über nationale Mindestlohnregelungen. Ohne nationale Mindestlöhne kommen in der EU einige skandinavische Länder und z. B. Österreich und Italien aus. Was können Mindestlöhne leisten, auch mit Blick auf die soziale Sicherung, und warum gibt es entwickelte Länder ohne gesetzliche Lohnuntergrenze? Im Seminar werden zunächst Grundlagentexte zum Thema Lohnfindung, Niedrig- und Mindestlöhne im Kontext von sozialer Sicherung gelesen. Diese werden durch empirische Länderstudien vertieft. Besondere Aufmerksamkeit wird darauf gelegt, welchen Personenkreisen Mindestlöhne nutzen können, bei welchen eher negative Folgen zu erwarten sind, und ob Mindestlöhne in modernen offenen Gesellschaften überhaupt flächendeckend durchsetzbar sind. Zu diesen Themen können eigene qualitative und quantitative Untersuchungen durchgeführt werden. Schließen
Literaturhinweise
Basic readings:
- Baumann, Arne; Bruttel, Oliver; Dütsch, Matthias; Himmelreicher, Ralf; Ohlert, Clemens (2018): Methoden zur Evaluation des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland. In: Zeitschrift für Evaluation, 17 (1), S. 81-107.
- International Labour Organisation (ILO, 2018): Global Wage Report 2018/19: What lies behind gender pay gaps, Geneva.
- Schulten, Thorsten; Lübker, Malte (2019): WSI-Mindestlohnbericht 2019: Zeit für kräftige Lohnzuwächse und eine europäische Mindestlohnpolitik. WSI-Report Nr. 46.
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 16.10.2019 10:00 - 12:00
Mi, 23.10.2019 10:00 - 12:00
Mi, 30.10.2019 10:00 - 12:00
Mi, 06.11.2019 10:00 - 12:00
Mi, 13.11.2019 10:00 - 12:00
Mi, 20.11.2019 10:00 - 12:00
Mi, 27.11.2019 10:00 - 12:00
Mi, 04.12.2019 10:00 - 12:00
Mi, 11.12.2019 10:00 - 12:00
Mi, 18.12.2019 10:00 - 12:00
Mi, 08.01.2020 10:00 - 12:00
Mi, 15.01.2020 10:00 - 12:00
Mi, 22.01.2020 10:00 - 12:00
Mi, 29.01.2020 10:00 - 12:00
Mi, 05.02.2020 10:00 - 12:00
Mi, 12.02.2020 10:00 - 12:00