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WiSe 19/20: Autorschaftskonzepte von der Antike bis zum Cultural Turn

Robert Walter-Jochum

Kommentar

„Was ist ein Autor?“ fragte sich der Diskursanalytiker Michel Foucault 1969 – und schloss damit an die Erklärung vom „Tod des Autors“ durch seinen Vorläufer Roland Barthes ein Jahr früher an. Die Beschäftigung mit dem Autor, seiner potenziellen Relevanz, seiner Geschichte als Gedankenfigur und seiner möglichen Verabschiedung erreicht bei diesen Theoretikern des Poststrukturalismus einen neuen, kritischen Höhepunkt, der das Denken in den Literatur- und Kulturwissenschaften bis heute stark beeinflusst. Daran haben sich auch Überlegungen zu einer „Rückkehr des Autors“ angeknüpft, die sich mit den vielfältigen Formen befassen, wie in aktuellen Auseinandersetzungen mit Literatur die Autorinstanz erneut zum Tragen kommt – weit weg von der Vorstellung, dass der „Tod“ des Autors gleichbedeutend wäre mit einem anhaltenden Desinteresse an dieser Kategorie. Das geplante Seminar will sich mit diesen aktuellen Ausformungen des Nachdenkens über Autorschaft befassen, ausgehend nicht nur von den prominenten Vorläufertexten der 60er-Jahre, sondern auch auf der Grundlage historischer Konzepte von Autorschaft seit der Frühen Neuzeit, die in sich wandelnden Konjunkturen die Relevanz von Autoren und Autorinnen für ihre Werke diskutiert haben. Das Interesse an der Lektüre und Diskussion theoretischer Texte, auch solcher historischen Zuschnitts, ist eine wichtige Grundvoraussetzung für die ergiebige Teilnahme. Zur Einführung empfohlen sei ein Blick in eine wichtige Textgrundlage des Seminars: Fotis Jannidis u.a. (Hg.): Texte zur Theorie der Autorschaft. Stuttgart: Reclam 2000 (zur Anschaffung empfohlen). Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 12:00 - 14:00 16 Termine

Mo, 14.10.2019 12:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Robert Walter-Jochum