WiSe 19/20: Post-Dramaturgie im Rahmen des Tanzfeldes der Berliner freien Szene
Kirsten Maar
Kommentar
Zeitgenössische Dramaturgie geht – insbesondere im Tanz – nicht mehr vom Drama und seinen Handlungen aus; die Diskurse, die post-dramat(urg)ische Ästhetiken prägen, reflektieren alternative Narrationen, Formate und medientechnologische Verschiebungen (J. Deck /S. Umathum 2019).
Das Arbeitsfeld dramaturgischer Praktiken ist entsprechend diffus geworden: zwischen kuratorischen, vermittelnden und pädagogischen Aufgaben sind Dramaturg*innen vor allem auch Seismograph*innen eines sich stetig ausdifferenzierenden Feldes: Nicht nur erfordern die Produktionsbedingungen der freien Szene alternative Arbeitsweisen, vor allem tragen auch die Entgrenzungen zwischen den Künsten, zwischen Kunst und Nicht-Kunst zu veränderten Formaten bei.
Welche Kompetenzen sind gefragt, welche Formen der Zusammenarbeit ergeben sich aus diesen Notwendigkeiten? Wie wird vermittelt zwischen dem Künstlerischen und dem Politischen, gibt es eine ‚Ethik des Dramaturgischen‘?
Im Rahmen der Übung werden Theorien zu Post-/Tanzdramaturgie gelesen, darüber hinaus sollen aktuelle Verschiebungen des Tanzfeldes analysiert und mit seinen Akteuren diskutiert werden. Im Austausch mit Berliner Tanz-Schaffenden der freien Szene wird das Tanzfeld aufgerollt, seine Institutionen und seine Entwicklung werden vorgestellt und somit eine aktuelle Perspektive auf die Felder zwischen Dramaturgie, Programmation, Kuration, Vermittlung, Förderung und Politik entwickelt.
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