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WiSe 19/20: Kritische Einführung in die Indogermanistik

Ferdinand von Mengden

Kommentar

In diesem Seminar erarbeiten wir uns die Grundlagen der Indogermanistik – also der sprachwissenschaftlichen Teildisziplin, die heute noch die Verwandtschaftsverhältnisse der indoeuropäischen Sprachen zueinander untersucht und die im 19. Jahrhundert maßgeblich zur Entstehung der Linguistik als wissenschaftlicher Disziplin beigetragen hat. Der Kurs ist grob in drei Bereiche bzw. Fragestellungen aufgegliedert. Zum einen geht es darum die Verwandtschaftsverhältnisse von Sprachen nachzuvollziehen, die heute auf den ersten Blick nicht einmal ansatzweise Ähnlichkeit zeigen. Hier geht es vor allem darum den Begriff der historischen Verwandtschaft in Bezug auf Sprache zu verstehen sowie die Prinzipien der Vergleichenden Methode sowie der Rekonstruktion nachzuvollziehen und exemplarisch gemeinsame Merkmale und Strukturen der heutigen indoeuropäischen Sprachen offen zu legen. In diesem Zusammenhang werden wir uns (zweitens) auch fragen, welche spezifischen diskursiven und historischen Kontexte die Entdeckungen der Sprachverwandtschaften im 19. Jahrhundert begleiteten und welche (wissenschaftlichen und gesellschaftlichen) Konsequenzen diese Konstellation mit sich brachte bzw. heute noch mit sich bringt. Und schließlich (drittens) werden wir der Frage nachgehen, welche Funktion die Indogermanistik heute – sowohl in ihren wissenschaftlichen Beiträgen zum Verständnis menschlicher Sprache als auch in Bezug auf ihre gesellschaftliche Relevanz – einnehmen kann bzw. tatsächlich einnimmt. Das Seminar wird so konzipiert sein, dass außer fortgeschrittenen linguistischen Kenntnissen keine Kenntnisse in alten Sprachen vorausgesetzt werden. Dennoch sollten die Teilnehmer*innen eventuelle Berührungsängste mit den Grammatiken alter Sprachen, falls vorhanden, vor Beginn des Semesters beiseite legen. Schließen