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WiSe 19/20: Transnationale Solidarität im digitalen Zeitalter: Zwischen ‚Connective Action‘, ‚Slacktivism‘ und Apathie

David Schieferdecker

Kommentar

Bürger im globalen Norden sind in ihrer Mediennutzung regelmäßig mit Darstellungen von menschlichem Leid in anderen Teilen der Welt konfrontiert. Manchmal beginnen sie sich gegen die Ursachen des dargestellten Leids zu engagieren. In der Mehrzahl der Fälle bleibt die Auseinandersetzung mit dem Gezeigten jedoch oberflächlich, oder dem gewachsenen Problembewusstsein folgt kein Engagement. In diesem Seminar erkunden wir, wie wir im digitalen Zeitalter mit entferntem menschlichen Leid umgehen. Führt ein Mehr an digitaler Teilhabe zu mehr transnationaler Solidarität? Haben sich mit der Verbreitung von digitalen Netzwerkmedien die Bedingungen verändert, unter denen sich Bürger mit Darstellungen entfernten Leids auseinandersetzen und aktiv werden? Verändern digitale Medienökologien die Diskurse und Rezeptionskontexte von entferntem Leid? Inwiefern schaffen digitale Netzwerke neue Orte, Gemeinschaften und Instrumente transnationaler Solidarität? Im ersten Teil des Seminars erarbeiten wir uns ein analytisches Vokabular und einen Überblick über einschlägige theoretische Ansätze. Im zweiten Teil erarbeiten und präsentieren Sie kleine Fallstudien, in denen Sie entweder (a) eine theoretische Debatte zu einem Teilaspekt nachzeichnen; (b) einen Überblick über die Befundlage zu einem Teilaspekt erstellen; (c) ein realweltliches Fallbeispiel systematisch analysieren; (d) oder eine explorative Mini-Erhebung durchführen. Somit vollziehen wir im Seminar den ersten Schritt einer Forschungsarbeit - vom generellen Forschungsinteresse zu einer konkreten Forschungsfrage. Formelle Anforderungen: Sie fertigen fünf Lektürememos an. Sie beteiligen sich mündlich an der Seminardiskussion. Sie erarbeiten und präsentieren (ggf. in einer Gruppe) eine kleine theoretische, analytische oder empirische Fallstudie. Sie schreiben eine Hausarbeit (- deren Thema sich aus der Fallstudie ergeben kann). Schließen