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WiSe 19/20: Grundlagen Fachdidaktik: Kontroversen im Geschichtsunterricht

Daniel Brandau

Kommentar

Zum Basismodul ‚Grundlagen der Fachdidaktik Geschichte‘ gehört der Grundkurs (in diesem Semester LV-Nr. 13300 und 13301) sowie ein Seminar nach Wahl (in diesem Semester LV 13302 bis 13306). Es wird dringend empfohlen, Grundkurs und Seminar im gleichen Semester zu belegen, oder das Seminar im Folgesemester. NICHT vorgesehen und curricular nicht sinnvoll ist die Möglichkeit, zunächst das Seminar und erst danach den Grundkurs zu besuchen. Prüfungsleistung des Moduls ist eine Poster-Präsentationsprüfung in Gruppen, die am 17. und 18. Februar 2020 ganztägig (mit Anwesenheitspflicht aller TN) stattfindet. Die Prüfungsgruppen werden in den Seminaren während des WS festgelegt; hier erfolgt auch die konkrete Prüfungsvorbereitung sowie die Versorgung mit allen weiteren Informationen. Die Geschichte kennt viele Kontroversen – neben jenen in der Geschichte vor allem solche darüber. Wer trug 'Schuld' am Ausbruch des Ersten Weltkriegs? Führten ökonomische Probleme oder kulturelle Umbrüche zum Niedergang der DDR? Aber auch: Wie gedenken wir welcher Opfer totalitärer Herrschaft (etwa mit Gedenkstätten, Denkmälern, Museen)? Kontroversen prägen auch den Geschichtsunterricht, fachlich wie auch politisch und lebensweltlich, indem sie Unterricht strukturieren oder auch nur in Arbeitsformen zur Geltung kommen. Der Beutelsbacher Konsens (1976) forderte einst: „Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen.“ Doch selbst ein problemorientierter Geschichtsunterricht löst nicht sogleich Kontroversen im Klassenzimmer aus. Ohne unterschiedliche Perspektivierungen wird es nicht gehen. Umgekehrt führen Pluralität und Multiperspektivität jedoch nicht zwangsläufig (oder sinnvollerweise) zur Kontroverse, eine perspektivische Verdichtung lässt immer auch Stimmen verstummen. Bedeutung erhält Geschichte auch für Schüler*innen zudem erst, wenn sie Bezüge zu Gegenwart und Lebenswelt herstellen lässt. Überhaupt reicht eine akademische Debatte nicht aus, um im Unterricht relevant zu werden: Zwischen Rahmenlehrplänen und Bildungsauftrag ist Geschichtsunterricht weitaus mehr als nur eine Plattform des akademischen Wissens, sondern orientiert sich an Zwecken und unterliegt (nicht zuletzt zeitökonomischen) Zwängen. Neben dem „Wie?“ stellt sich also immer auch die Frage: „Welche?“ Das Seminar nähert sich den Grundlagen der Fachdidaktik unter dem Aspekt der Kontroversität, und thematisiert die Konvergenzen und Brüche zwischen Fach und Schulunterricht in Theorie, Methodik und Praxis. Das Seminar ist begleitend zum Grundkurs Grundlagen der Fachdidaktik Geschichte angelegt. Schließen