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WiSe 19/20: Antonio di Benedetto

Iris Roebling-Grau

Kommentar

Obwohl J. M. Coetzee und Juan José Saer die Bedeutung von Antonio di Benedetto (1922-1986) unterstrichen haben, genießt der argentinische Schriftsteller hierzulande vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit. Wir werden im Seminar ausgewählte Werke dieses ‚Unbekannten‘ lesen und uns fragen, ob in seinen Werken tatsächlich der Schreibstil entstanden ist, den man später in Frankreich mit dem Schlagwort des ‚nouveau roman‘ bezeichnet hat. Dafür werden wir uns einige der merkwürdigen Schwebezustände anschauen, die di Benedetto eindrücklich beschrieben hat: das Warten, die Sehnsucht nach Stille, das Beobachten. Dabei geht es um Atmosphären, die schwer präzise in Raum und Zeit zu verorten sind. Die literarischen Techniken zur Beschreibung dieser Phänomene werden uns interessieren. Um den Autor im kulturellen und historischen Kontext zu verorten, werden wir auch Erzählungen von Jorge Luis Borges und Roberto Bolaño lesen. Außerdem wollen wir vergleichend auf einen Text von Franz Kafka eingehen. Der bekannteste Roman von di Benedetto, ‚Zama‘, ist 2017 unter der Regie von Lucrecia Martel verfilmt worden. Diesen Film werden wir im Seminar anschauen und mit der literarischen Vorlage vergleichen. Die meisten der Texte, die wir lesen werden, liegen in Übersetzungen (ins Deutsche oder Englische) vor. Bei Interesse könnten wir eine Sitzung darauf verwenden, eine der noch nicht übersetzten Erzählungen selbst ins Deutsche zu übertragen. Für die kleine Prüfungsleistung im Rahmen der aktiven Teilnahme werden wir flexible Formate finden, die die Diskussion im Seminar bereichern. Bitte lesen Sie zur Vorbereitung den Roman ‚Zama‘ (1956). Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 14:00 - 16:00 16 Termine

Mi, 16.10.2019 14:00 - 16:00

Dozenten:
Prof. Dr. Iris Roebling-Grau