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WiSe 19/20: Nietzsche: Ethische Schriften

Henning Hahn

Kommentar

Friedrich Nietzsche gilt als wichtiger Wegbereiter der Philosophie der Gegenwart. In seinen ethischen Schriften entwickelt er eine fundamentale Kritik an der abendländischen Moral, vor allem an der christlichen Sozialethik, aber auch an utilitaristischen und kantischen Auffassungen. Radikal fragt er nach dem Wert der Moral für das menschliche Leben, unterzieht herkömmliche Moralvorstellungen einer genealogischen Kritik und verkündet die Umwertung aller Werte. Aber was ist der Standort dieser Kritik? Was sind die positiven Bausteine für eine Moral jenseits von gut und böse? Im Zentrum des Seminars steht die Aufgabe, die wesentlichen Thesen von Nietzsches Moralkritik nachzuvollziehen, ideengeschichtlich einzubetten und auf ihre Anschlussfähigkeit hin zu prüfen. Dazu werden wir die Genealogie der Moral und Auszüge aus Jenseits von Gut und Böse lesen; zum Ende aber auch auf aktuelle Anknüpfungen bei Martin Saar oder Michel Foucault blicken. Zur Anschaffung empfiehlt sich: KSA 5, JGB & GM („Kritischen Studienausgabe“), Band 5, herausgegeben von Colli/Montinari, dtv. Schließen