16047x

WiSe 19/20: Simone Weil: Über die Ursachen von Freiheit und gesellschaftlicher Unterdrückung

Marianne Eusterschulte

Kommentar

In diesem Seminar werden wir systematisch zentrale Texte der Philosophin, Sozialkritikerin und politischen Theoretikerin Simone Weil lesen. Die zivilisationskritischen Perspektiven, die Weil in den Jahren vor und während des 2. Weltkrieges entworfen hat, bergen in ihrer Unbedingtheit und Weitsicht eine ungebrochene Virulenz. Wir werden Weils gesellschaftskritische, in der Spanne von Politischer Theorie und Religionsphilosophie situierten Ansätzen diskutieren und von ihrer Problemanalyse in Hinsicht auf aktuelle Debatten befragen. Die Auseinandersetzung mit Marx, Spinoza, Kant oder Platon spielt für die Philosophin jüdischer Herkunft eine ebenso große Rolle wie die Rückbindung an religiöse Konzepte von Gnade, Hingabe, Leiden und Liebe und dies nicht zuletzt im Blick auf die praktischen politischen Interventionen der Philosophin, deren Entschiedenheit Ausdruck ihres theoretischen Verständnisses eingreifender Philosophie ist. Vor diesem Hintergrund werden wir Weils theoretische Überlegungen zu den politischen wie ethischen Pflichten jedes/r Einzelnen in Hinsicht auf ein Einschreiten gegen Krieg, Unterdrückung, Verelendung in den Fokus rücken, die ethischen Forderungen an Voraussetzungen eines menschlichen Zusammenlebens sowie das Verständnis von Arbeit und Gesellschaft. Wir beginnen mit der Schrift Über die Ursachen von Freiheit und gesellschaftlicher Unterdrückung, die dem Seminar den Titel gibt, und werden dann weitere ausgewählte Texte hinzuziehen. Das Seminar wird gemeinsam von Anne Eusterschulte und Elena Stingl durchgeführt. Schließen