15001
Proseminar
WiSe 19/20: (PS/MWA) Frauenemanzipation und Kriegsgegnerschaft in der Geschichte des politischen Denkens
Dominique Miething
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Dieses PS/MWA wird durch den AB Politikdidaktik angeboten. Die Teilnahme wird insbesondere Lehramtsstudierenden empfohlen.
Kommentar
Seit dem 19. Jahrhundert haben sich Frauen – „die Hälfte der Menschheit“ (Mary Wollstonecraft, 1792; Flora Tristan, 1844; Olga Misar, 1928) – für den Frieden engagiert. Durch eigene Organisationen, Publikationen und Aktionen stritten sie ebengleich für ihre Emanzipation aus dem Patriarchat und für eine gerechte Gesellschaft. Während des Ersten Weltkriegs schließlich hielten die Teilnehmerinnen des ersten Internationalen Frauenkongresses in Den Haag (28. April bis 1. Mai 1915) die enge Beziehung zwischen feministischen und pazifistischen Ideen fest, als sie in ihren Beschlüssen zu den „Grundsätzen für einen dauernden Frieden“ erklärten:
„Da der zusammenwirkende Einfluss der Frauen aller Länder einer der stärksten Faktoren zur Vermeidung des Krieges ist, und da Frauen nur dann volle Verantwortung und wirksamen Einfluss ausüben können, wenn sie die gleichen politischen Rechte wie die Männer haben, fordern wir politische Gleichberechtigung der Frauen.“
Die rechtliche Gleichstellung mit den Männern in einigen westlichen Ländern erfolgte erst nach Kriegsende. Mitnichten bedeutete dies jedoch das Ende aller Kriege oder die vollständige Gleichberechtigung der Geschlechter. Das Seminar führt ein in die politische Ideengeschichte der Frauenemanzipation („Deklaration der Rechte der Frau und Bürgerin“, 1791; „Declaration of Sentiments“, 1848) und thematisiert die ideologische Heterogenität und die jeweiligen Betätigungsfelder unterschiedlicher Akteurinnen gegen den Krieg, darunter Bertha von Suttner, Jane Addams, Olive Schreiner, Anita Augspurg, Lida Gustava Heymann, Helene Stöcker, Rosa Luxemburg, Olga Misar, Martha Steinitz, Käthe Kollwitz, Emma Goldman, Clara Wichmann und weitere. Ihre jeweiligen Friedenskonzepte stehen im Mittelpunkt. Bei der gemeinsamen Lektüre der Texte befassen wir uns stets mit den ausdrücklichen und den stillen Konstruktionen von Geschlechterbildern sowie den jeweiligen historischen Kontexten.
Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 15.10.2019 14:00 - 18:00
Di, 22.10.2019 14:00 - 18:00
Di, 29.10.2019 14:00 - 18:00
Di, 05.11.2019 14:00 - 18:00
Di, 12.11.2019 14:00 - 18:00
Di, 19.11.2019 14:00 - 18:00
Di, 26.11.2019 14:00 - 18:00
Di, 03.12.2019 14:00 - 18:00
Di, 10.12.2019 14:00 - 18:00
Di, 17.12.2019 14:00 - 18:00
Di, 07.01.2020 14:00 - 18:00
Di, 14.01.2020 14:00 - 18:00
Di, 21.01.2020 14:00 - 18:00
Di, 28.01.2020 14:00 - 18:00
Di, 04.02.2020 14:00 - 18:00
Di, 11.02.2020 14:00 - 18:00