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Lecture
WiSe 19/20: Das Wunderbare in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Jutta Eming
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Der Begriff des Wunderbaren ist in Bezug auf die Literatur des Mittelalters mehrschichtig zu bestimmen. Er umfasst widernatürliche Dinge, Figuren, Topographien und Vorgänge im weitesten Sinne (Feen, Monstra, Zauber, Anderswelten) ebenso wie Darstellungen des ‚Orients‘ oder eines Feenreichs. Darstellungsmuster des Wunderbaren avancieren in fiktionalen Texten seit dem Hochmittelalter zu einem prominenten und höchst ambivalenten Element des Erzählens, das in den ‚phantastischen’ Romanen des 13. und 14. Jahrhunderts schließlich in einer Ästhetik des Geheimnisvoll-Bedrohlichen re-inszeniert wird. Als Erzählelement wirken die mittelalterlichen Traditionen des Wunderbaren bis in die Frühe Neuzeit hinein und machen so verständlich, warum der Erkenntnisdrang vom Titelhelden der Historia D. Johann Fausten sich auch im Wunsch manifestieren kann, Alexander den Großen und seine Gemahlin lebensecht herbeizaubern zu können. Die Vorlesung führt anhand unterschiedlicher Gattungen, Textbeispiele und Theorieansätze in diese Erzähltraditionen ein, erörtert Schwierigkeiten einer historisch-systematischen Begriffsdefinition und diskutiert implizite Poetiken des Wunderbaren. close
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