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Undergraduate Course
WiSe 19/20: Kleist und die Literaturtheorie
David Wachter
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Kleists literarische Werke entstehen in einer Umbruchszeit um 1800. Sie sind von Erkenntniszweifeln, Unklarheiten und Selbstwidersprüchen geprägt. Häufig begeben sich ihre Erzähler und Protagonisten auf eine Suche nach Wahrheit, die wiederholt ins Leere läuft, weil sie von Vorurteilen und Missverständnissen bestimmt bleibt und durch sonderbare Zufälle sowie unerwartete Widerstände in die Irre geführt wird. Auf diesen Umwegen kreisen die Texte um das Verhältnis von Gewalt und Recht, von Fremdheit und Identität sowie von Ordnung und Kontingenz. Im Seminar erproben wir literaturtheoretische Zugänge zu Kleists Prosa und einem Drama. Im Zentrum stehen die Erzählungen Das Erdbeben in Chili und Die Verlobung in St. Domingo, ausgewählte Essays und Anekdoten sowie Penthesilea. Anhand theoriegeleiteter Interpretationen dieser Texte nähern wir uns so unterschiedlichen Ansätzen wie Hermeneutik, Strukturalismus, Dekonstruktion oder Wissenspoetik. Diese Theorieangebote befragen wir auf ihre methodischen Voraussetzungen sowie ihr spezifisches Erkenntnispotenzial für Kleists Oeuvre.
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Suggested reading
Neben einer Lektüre der genannten Werke empfiehlt sich ein Blick in folgenden Band: David Wellbery (Hrsg.): Positionen der Literaturwissenschaft. Acht Modellanalysen am Beispiel von Kleists „Das Erdbeben in Chili“, München 1985. close
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