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Seminar
WiSe 19/20: 'Weimar' is an (no) argument
Detlef Lehnert
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Wenn nunmehr sogar wieder aktuell über das – in der Weimarer Republik höchst virulente – Problem von politischen Morden diskutiert wird, mag es anlässlich von 100 Jahren ‚Weimar‘ passend sein, dieses Thema folgendermaßen zugleich ideengeschichtlich und politiktheoretisch aufzugreifen: Weder zuvor noch danach war das weltanschauliche Richtungsspektrum dermaßen weit gefächert und zugleich massiv polarisiert wie in der Weimarer Republik (1919 bis 1932/33). Außer den bereits zuvor anzutreffenden Grundtendenzen von sozialdemokratischen, liberalen und konservativen Strömungen traten nun auch einerseits kommunistische und andererseits faschistische bzw. „nationalsozialistische“ Ideologien hervor. Dies wird mit erforderlichen Bezugnahmen auf realgeschichtliche Krisenlagen zunächst als Wissenshintergrund im Seminar zu erarbeiten sein. Die theorieorientierte Fragestellung gilt dann auch der Problematik von „Geschichtspolitik“, also dem Seminartitel folgend: dem gezielten Blick auf ‚Weimarer Verhältnisse‘ als Argumentationsmuster in nachfolgenden und gegenwärtigen Debatten. Ein Lernziel könnte darin liegen, einerseits die grundlegenden Unterschiede zwischen damaligen, späteren und heutigen Bedingungen von Politik herauszuarbeiten, andererseits sich mit dem möglichen Nutzen solcher vergleichenden Analyse einer im Ergebnis bekannten real- und ideengeschichtlichen Epoche kritisch auseinanderzusetzen. close
Suggested reading
Eberhard Kolb / Dirk Schumann, Die Weimarer Republik, 8. überarb. u. erw. Aufl. München 2013 (Studienbuch, historischer Überblick mit Literaturerschließung);
Christoph Gusy (Hg.), Weimars lange Schatten – „Weimar“ als Argument nach 1945, Baden-Baden 2003 (interdisziplinärer Sammelband, zur Themenauswahl geeignet).
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