30343

WiSe 19/20: #metoo und die Universität: Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an der Hochschule

Heike Pantelmann; Hannah-Sophie Schüz, Tanja Wälty

Additional information / Pre-requisites

Das Modul besteht aus regelmäßigen Seminarveranstaltungen (Freitag, 10-12 Uhr) sowie einem 2-tägigen Sensibilisierungstraining am 25./26. Oktober 2019 (10-18 Uhr). In der Woche des Sensibilisierungstrainings entfällt der Seminartermin, dieser wird aber in der letzten Semesterwoche zusammen mit dem regulären Termin in einem 4-stündigen Block nachgeholt. Die Veranstaltung ist teilnahmebeschränkt. Die Zuteilung der Plätze erfolgt automatisch über Campus Management. Sollten Sie keinen Platz erhalten, so gibt es eine Warteliste. Bitte schicken Sie ggfs. eine Mail an: abv-gender-diversity@mvbz.fu-berlin.de. close

Comments

Eine Studentin erzählt: „Mein Professor hat mich in seine Sprechstunden eingeladen, um meine Abschlussarbeit mit ihm zu besprechen. Bei einem Abendessen bei ihm zuhause…“ Viele Menschen haben eine ähnliche Vorstellung, wie diese Geschichte möglicherweise endet: mit Bedrängung, Belästigung, sexualisierter Gewalt. Dahinter steht ein Narrativ, in dem automatisch davon ausgegangen wird, dass ein weiblicher (junger) Körper Gewalt durch einen männlichen Körper erfährt und sich deshalb auf bestimmte Weisen (nicht) zu verhalten sowie bestimmte Vorkehrungen zum eigenen Schutz zu treffen hat. Dieses Narrativ und das damit verbundene Phänomen der sexualisierten Belästigung, Diskriminierung und Gewalt ist in allen gesellschaftlichen Bereichen vorzufinden, betrifft vor allem Frauen* und LGBTIQ* und ist eng mit weiteren Diskriminierungskategorien verschränkt. Auch und gerade Universitäten als Studien- und Arbeitsorte mit einer hierarchischen, von Abhängigkeiten geprägten Struktur sind nicht frei von sexualisierten Übergriffen. An Hochschulen werden solche Vorkommnisse jedoch häufig negiert. Sie sehen sich selbst als weitestgehend diskriminierungsfreie Orte der Forschung, Lehre und kritischen Reflektion. Gerade deswegen fällt eine Thematisierung und Sichtbarmachung des Problems im universitären Kontext oft schwer. In diesem Seminar wird das Phänomen der sexualisierten Gewalt an der Hochschule reflektiert und diskutiert, indem es in kulturelle Wissens- und Deutungsschemata eingeordnet und hinterfragt wird, die Rechtslage erarbeitet und die spezifischen Funktionsweisen der Organisation Hochschule aus einer feministischen und machtkritischen Perspektive analysiert werden. Des Weiteren werden internationale Beispiele von studentischer Mobilisierung und Kampagnen gegen sexualisierte Diskriminierung und Gewalt an Hochschulen vorgestellt, die dann mit dem deutschen Kontext verglichen werden. Ziel des Seminars ist es, Grundwissen über die Konstruktion von sozialen Kategorien wie beispielsweise „Geschlecht“, „soziale Herkunft“ oder „Ethnizität“ zu vermitteln und die Studierenden für das Zusammenspiel und die Wirkweisen dieser Kategorien in der gesellschaftlichen Praxis zu sensibilisieren. Auf dieser Grundlage erlangen sie Kompetenzen, um die Problematik der sexualisierten Diskriminierung und Gewalt sowohl im Alltag, als auch in (hierarchisch organisierten) Lern- und Arbeitskontexten zu erkennen und Möglichkeiten des Umgangs zu formulieren. Die gewonnenen Erkenntnisse und erarbeiteten Empfehlungen und Strategien gegen sexualisierte Belästigung, Diskriminierung und Gewalt werden in einer durch die Studierenden konzipierten und ausgearbeiteten Ausstellung öffentlich präsentiert, um die Problematik an der FU sichtbarer zu machen und damit zur Reduzierung von Diskriminierung und Gewalt an der Universität beizutragen. Das Seminar wird ergänzt durch ein zweitägiges Sensibilisierungstraining, dessen Ziel es ist, mit Hilfe von Inputs, Diskussionen und insbesondere durch gruppenorientierte und interaktive Methoden (z.B. angeleitete Kleingruppenarbeit und Übungen zum Perspektivwechsel) die Teilnehmerenden für den Umgang mit zugeschriebenen sozialen Differenzen zu sensibilisieren. Die Reflexion eigener Werte, Handlungsmodi und Kommunikationsstile ist Voraussetzung für die Ausbildung von heute verlangten berufsrelevanten Kompetenzen und bildet die Grundlage für Moderations-, Diskussions-, Team- und Führungsfähigkeiten. close

15 Class schedule

Regular appointments

Fri, 10:00 - 12:00 Seminartermine 13 Class schedule

Fri, 2019-10-18 10:00 - 12:00

Seminartermine