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Undergraduate Course
WiSe 19/20: The Architecture of Frank O. Gehry
Markus Dauss
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Die Referatthemen werden in der 1. Sitzung vergeben.
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Der kanadisch-kalifornische Architekt Frank O. Gehry ist kürzlich 90 Jahre alt geworden. Er gilt als einer der produktivsten Architekturschöpfer der jüngeren Vergangenheit wie auch immer noch als einer der mächtigsten architektonischen Player der globalen Gegenwart. Er ist mit seinen skulptural-bewegten Bauten weltweit an maßgeblichen Standorten vertreten, u.a. auch zweifach in Berlin (DZ-Bank und Pierre-Boulez-Saal). Die dynamisch wirkende Form von Gehry-Buildings fordert nicht nur die Gesetze der Statik heraus und etabliert nicht nur eine neue Art von Bau-Körpern jenseits der modernistischen Schachtel. Vielmehr sind seine Bauten auch bildlich hochwirksam, erweisen sich als äußerst medienaffin und brennen sich aufgrund ihres hohen Grades an Reproduzierbarkeit effektiv ins kollektive Gedächtnis ein. Auch ihre Produktion ist seit den 1990er Jahren zutiefst medial bestimmt; das Büro Gehry hat seitdem eine unabweisbare Vorreiterrolle begründet beim erstmaligen Einsatz, dem kompetenten Handling und der technologischen Weiterentwicklung informatorischer Modellbildungsprozesse erwiesen, die heute weit verbreiteter Standard in allen Architekturbüros sind. Sie übersetzen den avantgardistischen Ikonoklasmus wie die experimentelle Bastelkultur, die die Entwürfe des jungen Gehry seit den 1970er Jahren prägen, erfolgreich in die Ära der Digitalisierung. Damit werden kalifornische Mythen ¬– entspannter Nonkonformismus wie IT-Innovativität ¬– öffentlichkeitswirksam auf die globale Bühne gehievt. Das Seminar rekonstruiert kritisch den Aufstieg des ehemaligen Außenseiters und Künstlerarchitekten Gehry in die Liga der global architects anhand entscheidender Wegmarken, u.a. des berühmten Guggenheim Museum Bilbao, das einen gleichnamigen Effekt und eine Welle von Nachahmungsprojekten losgetreten hat. Dabei werden auch Traditionen wie Kontextbedingungen reflektiert, auf die Gehrys Schaffen reagiert. close
Suggested reading
Literaturhinweise:
Bruce Lindsey, Digital Gehry. Material Resistance. Digital Construction, Basel 2001;
Donald McNeill, The Global Architect. Firms, Fame, and Urban Form, New York/London 2009;
Martin Ludwig Hofmann, Der Gehry-Effekt. Von Bilbao zum MARTa Herford, in: ders./Katharina König (Hg.), Der Gehry-Effekt. Eine Architektursoziologische Studie über das MARTa Herford, München 2011
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