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Seminar
WiSe 19/20: Berlin im Film
Muriel Ernestus
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Thema: Die Geschichte des deutschen Films ist untrennbar mit der Stadt Berlin verbunden: So stellten die Brüder Skladanowsky mit ihrem Bisoscop hier bereits 1895 einen ersten Filmprojektor der Öffentlichkeit vor. Die legendäre Filmproduktionsfirma UFA ist ebenfalls eng mit der Stadt Berlin verbunden, wo sie 1917 gegründet wurde. Auch wenn die UFA ihren Firmensitz und die Filmproduktion 1922 überwiegend nach Potsdam Babelsberg verlegte, blieb Berlin weiterhin einer der wichtigsten Orte, an dem Filme geplant, gedreht und uraufgeführt wurden. Vor allem aber erfreute sich Berlin als Filmkulisse großer Beliebtheit. Die Liste der Berlin-Filme ist entsprechend lang. Auch das formale Spektrum von Berlin-Filmen ist beachtlich und umfasst so unterschiedliche Werke wie Walter Ruttmanns experimentellem Dokumentarfilm „Berlin – Die Sinfonie der Großstadt“ (1927), Fassbinders Serien-Epos „Berlin Alexanderplatz“ (1980) oder Schippers 2015 mit dem Silbernen Bären ausgezeichneten one-shot-Film „Victoria“. Ebenso umfangreich wie das Formenspektrum sind auch die von Berlin-Filmen beleuchteten Facetten städtischen Lebens. Waren in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts soziale Konflikte, Technologisierung und Beschleunigung städtischen Lebens beliebte Themen, widmen sich eine ganze Reihe neuerer Filme wie „Sommer vorm Balkon“ (2005) oder „Oh Boy“ (2012) den oftmals prekären Lebenswelten zwanzig- bis vierzigjähriger Städter in Szene-Bezirken wie Mitte, Prenzlauer Berg oder Kreuzberg. Großer Beliebtheit erfreut sich Berlin auch als Kulisse für die Auseinandersetzung mit politischen und historischen Themen wie Nationalsozialismus, DDR, kaltem Krieg oder Mauerfall und Wiedervereinigung. Berlin-Filme dokumentieren insofern nicht nur den Wandel städtischen Raums und Lebens, sondern spiegeln auch die gesellschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands.
Programm: Unser besonderes Augenmerk gilt Filmen, die sich mit dem Berlin ihrer Entstehungszeit auseinandersetzen. Auf dem Programm stehen Filme aus 9 Jahrzehnten. Neben Klassikern wie Siodmaks „Menschen am Sonntag“ (1930), der DEFA-Produktion „Berlin – Ecke Schönhauser (1959) oder Wilders Kalte-Krieg-Komödie „Eins, zwei drei“ (1961) behandeln wir unter anderem Helke Sanders feministische Berlin-Erkundung „Redupers“ (1978), Tykwers international gefeierten Film „Lola rennt“ (1998) oder Hannes Stöhrs Porträt der Schattenseiten der Berliner Techno-Szene in „Berlin Calling“ (2008).
Für wen ist der Kurs geeignet? Das Seminar wendet sich an Studierende aller Fächer. Neben Deutschkenntnissen von mindestens B 1 (GER) und Interesse an Film sollten Sie die Bereitschaft mitbringen, Filme auch zu analysieren und theoretisch zu reflektieren. Bitte stellen Sie sich darauf ein, zu den behandelten Filmen begleitende Texte im Umfang von etwa 10-15 Seiten pro Woche zu lesen.
Studien- und Prüfungsleistungen: Um 5 ECTS-Credits zu erhalten, müssen Sie regelmäßig aktiv teilnehmen (an mindestens 80% der Sitzungen); die behandelten Filme und Texte gut kennen; in einer Arbeitsgruppe eine kleine Präsentation erarbeiten; die Klausur bestehen (90min.).
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16 Class schedule
Regular appointments
Wed, 2019-10-16 12:00 - 14:00
Wed, 2019-10-23 12:00 - 14:00
Wed, 2019-10-30 12:00 - 14:00
Wed, 2019-11-06 12:00 - 14:00
Wed, 2019-11-13 12:00 - 14:00
Wed, 2019-11-20 12:00 - 14:00
Wed, 2019-11-27 12:00 - 14:00
Wed, 2019-12-04 12:00 - 14:00
Wed, 2019-12-11 12:00 - 14:00
Wed, 2019-12-18 12:00 - 14:00
Wed, 2020-01-08 12:00 - 14:00
Wed, 2020-01-15 12:00 - 14:00
Wed, 2020-01-22 12:00 - 14:00
Wed, 2020-01-29 12:00 - 14:00
Wed, 2020-02-05 12:00 - 14:00
Wed, 2020-02-12 12:00 - 14:00