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Seminar
WiSe 19/20: Wittgenstein: Über Gewissheit
Marian Baukrowitz
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In „Über Gewissheit“ versucht Wittgenstein nachzuvollziehen, wie die traditionelle skeptische Frage, ob wir überhaupt irgendetwas gewiss wissen können, entstehen konnte. Er führt sie auf ein mangelhaftes Bewusstsein für die Praxis unseres normalen Sprechens zurück.
Von enormer Wichtigkeit ist für Wittgenstein dabei die irreführende Versuchung, die Fähigkeit des Sprechenkönnens als eine Art Wissen aufzufassen. Diese vorschnelle Privilegierung der Rolle des Wissens bei unserem Bezug zur Welt führt dazu, dass der Kontext des Wissens nicht hinreichend gewürdigt wird. Dieser besteht laut Wittgenstein in dem grundlosen, praktischen Vertrauen in die Logik unserer alltäglichen Sprachspiele. Losgelöst von diesem Vertrauen in die Sprachspiele verliert unser Sprechen seinen Halt und unlösbare skeptische Paradoxien scheinen sich zu eröffnen.
Wir werden gemeinsam als Primärtext „Über Gewissheit“ lesen. Anschließend werden wir verschiedene Rekonstruktionen von Wittgensteins Text betrachten, nach denen Wittgenstein entweder verstanden werden sollte als „logischer Pragmatist“, als „Transzendentalphilosoph“ in der Nachfolge Kants oder als „ethisch-religiöser“ Denker, der gewichtige Überschneidungen mit Denkern wie Levinas hat.
Die im Seminar benutzten Texte werden auf Blackboard hochgeladen und sind hauptsächlich auf Englisch.
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