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Seminar
WiSe 19/20: Klassiker der Moralkritik
Raul Heimann
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Seit seinen Anfängen in der Antike begleitet das philosophische Nachdenkens über die moralischen
Normen ihre Kritik. Anders als die Kritik einzelner Normen auf der Grundlage moralischer
Prinzipien zielt die Moralkritik auf die Moral insgesamt. Diese radikale Form der Kritik nimmt
explizit einen externen Standpunkt zur Moral an und stellt deshalb seit jeher eine ernstzunehmende
Herausforderung für jede Form von Moralphilosophie dar.
Sie beginnt in der Antike mit der sophistischen Kritik der konventionellen Gerechtigkeit aus der
Perspektive des „Naturrechts des Stärkeren“. Im 19. Jahrhundert erfährt die Moralkritik eine neue
Blüte. Zu den prominentesten Kritiken zählen Kierkegaards religiös motivierte „Suspension des
Ethischen“, Marx‘ Kritik der Moralvorstellungen als „ideellen Überbau“ und Nietzsches
Entlarvung der Moral als „Sklavenmoral“.
Diese klassischen Moralkritiken der Antike und Moderne sollen im Seminar systematisch auf ihre
jeweiligen Moralverständnisse, ihre spezifischen Einwände und Alternativen hin erschlossen,
verglichen sowie ihrerseits kritisch hinterfragt werden. close
Suggested reading
Einführende Literatur:
Bayertz, K. (Hrgs.), Warum moralisch sein?, Paderborn 2002.
Schröder, W., Moralischer Nihilismus. Radikale Moralkritik von den Sophisten bis Nietzsche,
Stuttgart 2005.
Quellen:
Die Sophisten, Hrgs./ Übers. B.H.F. Taureck, Hamburg 1995.
Kierkegaard, Furcht und Zittern, Gütersloh 2002 (Erlangen 1882).
Marx/Engels, Werke, Band 3, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1969.
Nietzsche, Kritische Studienausgabe, Hrsg. G. Colli, M. Montinari, 2. Auflage, München 1999.
Platon, Werke, gr.-dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: K. Hülser, Frankfurt/M. 2002.
Thukydides, Der Peloponnesische Krieg, Hrgs./Übers. G.P. Landmann, Düsseldorf/Zürich 2002. close
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