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Practice seminar
WiSe 19/20: Thukydides, Historien
Norbert Blößner
Information for students
Geeignet für Hörer aller Fakultäten. Griechische Sprachkenntnisse sind erfreulich, werden aber nicht vorausgesetzt.
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Thukydides von Athen gilt als der bedeutendste Historiker der Antike und einer der faszinierendsten Autoren der Weltliteratur. Seine historische Methode und seine Darstellung haben Maßstäbe gesetzt. –
Hauptziel der Übung ist es, den Text dieses Autors samt seiner Inhalte und Besonderheiten genau kennenzulernen. Definierte Abschnitte sollen zuhause gelesen und im Kurs besprochen werden; zentrale und exemplarische Partien lesen wir auch gemeinsam. Lektüreaufgaben aus anderen Autoren und der wissenschaftlichen Sekundärliteratur kommen gelegentlich hinzu. –
Geschichtsschreibung intendiert nicht allein die Wiedergabe des Faktischen, sondern die Herstellung von Sinn. Wesentlich dafür sind Erklärungen des Geschehens. Von seinen Vorgängern unterscheidet sich Thukydides wesentlich darin, dass für ihn nicht göttliche Absichten und Pläne, sondern menschliches Streben und menschliche Grundtriebe hinter den politisch-historischen Ereignissen stehen. Was tatsächlich passiert, ist für ihn allerdings nicht die Umsetzung einzelner Absichten, sondern ein (für die jeweils Beteiligten in seiner Komplexität unüberschaubares und allenfalls dem Historiker nachträglich verständliches) Interaktionsprodukt aus unterschiedlich wirksamen und wirkenden eigenen und fremden Zielsetzungen, die zudem von anderen, nicht menschenverursachten Faktoren (wie etwa Naturereignissen oder bloßen Zufallskonstellationen) beeinflusst sind. So dass auch Dinge eintreten können, die keiner der Beteiligten erahnt, geschweige denn gewollt hat. Thukydides malt ein Geschichtsbild, das nüchtern und realistisch ist und die Grenze menschlicher Einflussnahme auf Ereignisse klar markiert. (Genauer: Heitsch.) close
Hauptziel der Übung ist es, den Text dieses Autors samt seiner Inhalte und Besonderheiten genau kennenzulernen. Definierte Abschnitte sollen zuhause gelesen und im Kurs besprochen werden; zentrale und exemplarische Partien lesen wir auch gemeinsam. Lektüreaufgaben aus anderen Autoren und der wissenschaftlichen Sekundärliteratur kommen gelegentlich hinzu. –
Geschichtsschreibung intendiert nicht allein die Wiedergabe des Faktischen, sondern die Herstellung von Sinn. Wesentlich dafür sind Erklärungen des Geschehens. Von seinen Vorgängern unterscheidet sich Thukydides wesentlich darin, dass für ihn nicht göttliche Absichten und Pläne, sondern menschliches Streben und menschliche Grundtriebe hinter den politisch-historischen Ereignissen stehen. Was tatsächlich passiert, ist für ihn allerdings nicht die Umsetzung einzelner Absichten, sondern ein (für die jeweils Beteiligten in seiner Komplexität unüberschaubares und allenfalls dem Historiker nachträglich verständliches) Interaktionsprodukt aus unterschiedlich wirksamen und wirkenden eigenen und fremden Zielsetzungen, die zudem von anderen, nicht menschenverursachten Faktoren (wie etwa Naturereignissen oder bloßen Zufallskonstellationen) beeinflusst sind. So dass auch Dinge eintreten können, die keiner der Beteiligten erahnt, geschweige denn gewollt hat. Thukydides malt ein Geschichtsbild, das nüchtern und realistisch ist und die Grenze menschlicher Einflussnahme auf Ereignisse klar markiert. (Genauer: Heitsch.) close
Suggested reading
• Text und Übersetzung:
o Thukydides, Der Peloponnesische Krieg, hg. v. M. Weißenberger, Berlin/Boston 2017.
• Kommentare:
o J. Classen / J. Steup, Berlin 1862–1922 (8 Bände).
o A.W. Gomme / A. Andrewes / K.J. Dover, Oxford 1945–81 (5 Bände).
o S. Hornblower, Oxford 1991–2008 (3 Bände).
• Basisinformationen zu Thukydides und diversen Forschungsfragen:
o O. Lendle, Einführung in die griechische Geschichtsschreibung, Darmstadt 1992, 73-109.
o O. Luschnat, Artikel „Thukydides“ in: RE Suppl.XII, 1971, 1085-1354 und Suppl.XIV, 1974, 760-786.
• Lektüreempfehlung:
o E. Heitsch, Geschichte und Situationen bei Thukydides, Stuttgart/Leipzig 1996. (Für einen allgemeinen Überblick beginnen Sie mit 1–6 und 98–102.) close
o Thukydides, Der Peloponnesische Krieg, hg. v. M. Weißenberger, Berlin/Boston 2017.
• Kommentare:
o J. Classen / J. Steup, Berlin 1862–1922 (8 Bände).
o A.W. Gomme / A. Andrewes / K.J. Dover, Oxford 1945–81 (5 Bände).
o S. Hornblower, Oxford 1991–2008 (3 Bände).
• Basisinformationen zu Thukydides und diversen Forschungsfragen:
o O. Lendle, Einführung in die griechische Geschichtsschreibung, Darmstadt 1992, 73-109.
o O. Luschnat, Artikel „Thukydides“ in: RE Suppl.XII, 1971, 1085-1354 und Suppl.XIV, 1974, 760-786.
• Lektüreempfehlung:
o E. Heitsch, Geschichte und Situationen bei Thukydides, Stuttgart/Leipzig 1996. (Für einen allgemeinen Überblick beginnen Sie mit 1–6 und 98–102.) close
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Fri, 2020-01-10 14:00 - 16:00
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Fri, 2020-02-14 14:00 - 16:00